300 Lerd-Amerika. (Dez. 13.) — Mittel= und Süd-Iuerika. Januar—Juli.)
13. Dezember. (Washington.) Untersuchung über die
Schlacht von Santiago (3. Juli 1898).
Unter den Admiralen Sampfson und Schley hatte sich ein Streit
entsponnen über den Anteil am Siege von Santiago, an dem sich die
Presse lebhaft beteiligt hatte. Ein militärisches Ehrengericht entscheidet,
daß Schleys Verhalten in der Schlacht mehrfach Tadel verdient; Admiral
Dewey stimmt dagegen Schley zu. Der Streit über diese Frage geht in
der Oeffentlichkeit weiter.
XX.
Nittel- und Süd-Amerika.
Ende Dezember 1900. Anfang Januar 1901. (Brasilien.)
In Joinville finden Reibungen zwischen Brafilianern und Deutschen
statt.
Januar. (Columbien.) Bürgerkrieg.
Januar. Februar. (Brasilien.) Es wird über Agitationen
der Monarchisten berichtet, die vornehmlich die Flotte gegen die
Regierung zu gewinnen suchen.
Mitte März. (Chile.) Es wird ein neues Ministerium
gebildet unter dem Vorsitz von Amunategui Rivera.
Ende März. (Montevideo.) Ein wissenschaftlicher Kon-
greß des lateinischen Amerika spricht sich für Einsetzung eines
Schiedsgerichts zur Schlichtung aller Streitfragen zwischen süd-
amerikanischen Staaten aus. — Die öffentliche Meinung in Chile
protestiert dagegen.
März. (Venezuela.) Präsident Castro erläßt eine Amnestie
für geringere politische Verbrechen.
2. Mai. (Brasilien.) Eine Botschaft des Präsidenten bei
Eröffnung des Kongresses empfiehlt Verstärkung der Wehrkraft.
29. Mai. (Cuba.) Der Konvent zur Beratung der cuba-
nischen Verfassung genehmigt die vom amerikanischen Senat vor-
geschlagene Verfassung, wonach die Vereinigten Staaten die Ober-
hoheit über Cuba behalten.
Juni. Juli. Zwischen Peru und Chile finden gereizte Ver-
handlungen über die Abtretung der chilenischen Provinzen Arca
und Tacna statt. Peru beansprucht sie auf Grund früherer
Verträge.