IV.
Spanien.
1. Januar. Das Budget wird publiziert. Die Einnahmen
werden auf 974 Millionen, die Ausgaben auf 971 Millionen Pesetas
angeschlagen.
18. Januar. (Manresa.) Durch eine Explosion in einer
Spinnerei werden gegen hundert Menschen getötet und verwundet.
Januar. (Barcelona.) Der Ausstand vergrößert sich; es
finden Angriffe auf Fabriken statt, die Polizei und Bürgergarde
verteidigt.
Februar. (Katalonien.) Der Generalausstand in Bar—
celona wird am 16. erklärt, etwa 60 000 Arbeiter nehmen daran
teil, in ganz Katalonien streiken mehr als 100 000. — Es kommt
zu blutigen Straßenkämpfen mit den Truppen. — über Saragossa
wird der Kriegszustand verhängt.
17. Februgr. (Senat.) Debatte über Marokko.
Es werden mehrere Anfragen gestellt, welche Versuche Frankreich
und England gemacht hätten, um ihren Einfluß in Marokko zu befestigen.
Der Minister des Auswärtigen erwidert: Was die gegenwärtige Lage in
Marokko betreffe, so seien die in dieser Beziehung verbreiteten Gerüchte
unbegründet. Spanien sei mehr als irgend ein anderes Land daran inter-
essiert, was Marokko betreffe. Andere Nationen können wohl mehr mate-
rielle Interessen in Marokko haben, aber Spanien, das seit Jahrhunderten
Niederlassungen in Marokko besitzt, habe das volle Recht zu einer Inter-
vention. Es wolle keine Eroberungen machen, aber aus der gegenwärtigen
Lage Nutzen ziehen und die Plätze an der afrikanischen Küste zur Ent-
wicklung bringen.
Ende Februar. In Toledo brechen Streiks und Unruhen aus.
27. Februar. (Deputiertenkammer.) Debatte über die
Vorgänge in Katalonien.
Der Vertreter von Barcelona, Abg. Robert, führt aus, daß die
Krisis in der allgemeinen Arbeiterbewegung in Barcelona das Werk der
revolutionären Sozialisten gewesen sei, die durch ihre heftigen Reden gegen
die Reichen die Massen erbittert und aufgereizt hätten. Der Redner macht
jedoch die Regierung wegen ihres früheren passiven Verhaltens für die
14*