50 Das Denisthe Reit und seine einjelnen Slieder. (März 11.)
solution auf Errichtung von Handelskammern im Auslande ab.
Staatssekretär Frhr. v. Richthofen spricht gegen den Antrag.
11. März. Depeschenwechsel zwischen dem Kaiser und dem
Präsidenten Roosevelt.
Der Kaiser telegraphiert: Jetzt, da Mein Bruder die gastlichen Ge-
stade Amerikas verlassen hat, empfinde Ich es als eine angenehme Pflicht,
Ihnen auszusprechen, wie tief dankbar Ich und das ganze deutsche Volk
sind für den Glanz der Gastfreundschaft und die Herzlichkeit der Aufnahme,
welche dem Prinzen von allen Klassen des amerikanischen Volkes bereitet
wurde. Meine ausgestreckte Hand wurde von Ihnen mit festem, männ-
lichem und freundschaftlichem Griffe erfaßt. Möge der Himmel Unsere Be-
ziehungen mit Frieden und Wohlwollen zwischen den zwei großen Nationen
segnen. Meine besten Empfehlungen und Wünsche an Alice Roosevelt.
Der Präsident antwortet: Ihres Bruders Besuch in diesem Lande
wirkte bedeutend darauf hin, die freundliche, wohlwollende Neigung dar-
zutun, welche zwischen beiden Völkern existiert. Derselbe war in jeder
Beziehung glückbringend, und ich hoffe, Sie erlauben mir, daß ich Ihnen
gratuliere zu der ausgezeichneten Art und Weise, in der er sich verhielt.
Er hat sich wahre herzliche Teilnahme und die Achtung aller, mit denen
er in Verbindung kam, erworben. Wir bewillkommneten ihn seiner selbst
halber. Hießen ihn dann auch noch herzlicher willkommen als Vertreter
Ihrer selbst und des mächtigen deutschen Volkes. Ich danke Ihnen im
Namen des amerikanischen Volkes für das, was Sie vollbracht. Ebenfalls
danke ich Ihnen persönlich für die huldreiche Gestalt, in welcher Ihre
Gunstbezeigung sich dartut.
11. März. Die „Norddeutsche Allgemeine Zeitung“ schreibt
über die Reise des Prinzen Heinrich:
Seine Königliche Hoheit Prinz Heinrich von Preußen verläßt heute
den gastlichen Boden der Vereinigten Staaten von Amerika und tritt an
Bord des Dampfers „Deutschland“ die Heimreise an. Seine Fahrt nach
New-York zur Teilnahme am Stapellauf S. M. Jacht „Meteor“, sein
Besuch in der Bundeshauptstadt Washington und an vielen anderen be-
deutenden Stätten amerikanischer Geschichte und Kultur verfolgte — dar-
über ist man sich auf beiden Seiten ohne Belehrung von dritter Stelle
einig — keinen bestimmten politischen Zweck. In der Bekräftigung über-
lieferter Freundschaftsgesinnung zwischen zwei großen, kraftvollen und hoff-
nungsreichen Nationen, der Erneuerung alten Vertrauens, der Bezeugung
des lebendigen Verständnisses, das die Eigenart der Amerikaner für tüch-
tige Kulturarbeit gerade in demjenigen Lande Europas findet, welches der
großen Republik so viele wackere Bürger geschenkt hat, erkennen wir die
Bedeutung der Mission des Prinzen Heinrich. Der glückliche Verlauf dieser
Mission läßt das deutsche wie das amerikanische Volk mit reiner Befrie-
digung auf die nun der Geschichte angehörenden festlichen Tage zurück-
blicken. Für dieses Wirken im Dienst des Völkerfriedens danken wir
Seiner Majestät dem Kaiser, der die Reise veranlaßt, wie Seiner König-
lichen Hoheit dem Prinzen, der sie mit schönem Erfolg durchgeführt hat.
Nicht minder danken wir dem Präsidenten, der Regierung und dem Volk
der Vereinigten Staaten für die gastfreie, ritterliche und glänzende Auf-
nahme, welche sie dem Bruder des Deutschen Kaisers bereitet haben. Und
neben den amtlichen Ehrungen, die dem Vertreter unseres Herrschers,
unseres Landes und Volkes so reichlich zu teil geworden sind, gedenken