Full text: Europäischer Geschichtskalender. Neue Folge. Einundzwanzigster Jahrgang. 1905. (46)

290 Esypten. (März Anf. Dez. 15.) — Rumũnien. (Jan. 3. — April 2.) 
Er beschließt die Schaffung einer Organisation für das ganze 
Fürstentum mit dem Zwecke der Sammlung von Geldmitteln zur Unter- 
stützung der Makedonier und unter Leitung eines fünfzehngliedrigen Ver- 
waltungsausschusses, zusammengesetzt aus Vertretern aller bulgarischen Par- 
teien. Der Kongreß stellt als Bedingung für die Tätigkeit der neuen 
Organisation auf, daß sich die makedonischen Revolutionäre jeglicher Banden- 
bildung und Waffenanschaffung im Fürstentume, überhaupt jeglicher Bul- 
garien beunruhigenden oder kompromittierenden Tätigkeit enthalten. Die 
Organisation, welche eine konzentrische Hilfsaktion der gesamten bulgarischen 
Gesellschaft zugunsten der Makedonier vorstellt, wird auch das zuletzt ge- 
wählte neue makedonische Revolutionskomitee unterstützen, solange dieses die 
geeinigten Revolutionäre repräsentiert. 
3. Egypten. 
Anfang März. Eine Strafexpedition gegen die Nyam-Nyam 
im Gebiet Bahr el Ghazal, die im November 1904 von 2500 Mann 
begonnen wurde, wird siegreich beendet. 
15. Dezember. Zwischen England und Egypten wird das 
Briefporto von einem Penny eingeführt, das im Verkehr zwischen 
England und seinen meisten Kolonien gültig ist. 
XVII. 
Rumänien. 
3. Januar. Es wird ein konservatives Kabinett Cantacuzene 
gebildet; am 5. wird die Kammer aufgelöst. 
19. Februar. Schluß der Kammerwahlen. Die Regierung 
erhält eine große Mehrheit (157 gegen 15). 
10. März. Der König eröffnet das Parlament und sagt in 
der Thronrede über die makedonische Frage: 
Rumänien nehme lebhaftes Interesse an den in der Türkei lebenden 
Makedo-Rumänen. Die Regierung wolle, um ihre aktuelle Politik, die sie 
in dieser Frage einzuschlagen beabsichtige, durch einen ersten Schritt zu 
markieren, die unter dem Ministerium Sturdza auf 300000 Franken redu- 
zierte Subvention für die rumänischen Schulen in der Türkei auf 600000 
Franken und nach Befinden auf noch mehr erhöhen. Die in Salonik mit 
einer Agentur in Bitolia zu errichtende Rumänische Bank soll vorläufig 
mit einem Kapital von 200000 Franken ausgestattet werden. 
2. April. (Deputiertenkammer.) Günstige Finanzlage. 
Finanzminister Jonesco legt das Budget 1905/6 vor. Danach be- 
laufen sich die Ausgaben auf 232½ Millionen Franken; das bedeutet eine 
Vermehrung um 5 Millionen gegen das Budget des vorhergehenden Jahres.
	        
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