XX.
Nord-Amerika.
Anfang Januar. Diskussion der auswärtigen Beziehungen.
Die Teilnahme an der Marokkokonferenz wird lebhaft besprochen.
So wird im Senat die Regierung aufs heftigste deshalb angegriffen. Be-
sonders wird getadelt, daß die amerikanischen Delegierten nach angeblich
glaubwürdigen Preßnachrichten instruiert seien, die deutschen Forderungen
zu unterstützen. Das Staatsdepartement teilt später der Presse mit, die
Union trete mit Deutschland nur für das Prinzip der offenen Tür ein,
weil sie dieses stets gewünscht habe. — Auch die Neuordnung der Handels-
beziehungen wird besprochen, wobei im allgemeinen ein Entgegenkommen
gegen Deutschland abgelehnt wird.
25. Januar. Das Repräsentantenhaus beschließt mit 194
gegen 150 Stimmen, die Gebiete Arizona und Neu-Mexiko unter
dem Namen Arizona und die Indianergebiete und Oklahoma unter
dem Namen Oklahoma als Bundesstaaten anzuerkennen.
Anfang Februar. (Repräsentantenhaus.) Chinesen-
einwanderung.
Ein Sonderausschuß des Kongresses schlägt in seinem Bericht eine
vollständige Umgestaltung der bestehenden Bestimmungen über die Ein-
wanderung von Chinesen nach den Vereinigten Staaten und ihren Auf-
enthalt daselbst vor. Diese Vorschläge gehen dahin, daß die Einwanderung
der Chinesen ohne Verzug gestattet und die Anwendung des Bertillonschen
Systems unterbleiben solle, ferner, daß den Chinesen, welche das Land
verlassen, die für eine etwaige Wiedereinwanderung in Betracht kommenden
Bestimmungen bekannt gegeben werden. Die 24 Artikel der bestehenden
Bestimmungen sollen dem Vorschlag zufolge abgeändert oder außer Kraft
gesetzt werden.
15. Februgr. Das Repräsentantenhaus genehmigt ein
Gesetz betreffend die Anlage moderner Befestigungen. Durch dieses
werden 4384000 Dollars für Befestigungen und Kriegsgerät an-
gewiesen. In dieser Summe sind 600000 Dollars für Hawaii und
die Philippinen enthalten.