Full text: Europäischer Geschichtskalender. Neue Folge. Dreiundzwanzigster Jahrgang. 1907. (48)

XVII. 
Die Türkei und ihre Vasallenstaaten. 
1. Türkei. 
Ende Januar. (Konstantinopel.) Der deutsche Bot- 
schafter protestiert gegen Ausschreitungen des Chefs der Geheim- 
polizei, Fehim Pascha. Eine von Fehim weggenommene deutsche 
Schiffsladung wird wieder freigegeben. Mitte Februar wird Fehim 
nach Brussa verbannt. 
Februagr. In Makedonien gibt es Kämpfe zwischen grie- 
chischen, bulgarischen und serbischen Banden. In Novibazar 
sammeln sich bewaffnete Mohammedaner. 
28. Februar. (Konstantinopel.) Die Botschafter dringen 
auf Durchführung der makedonischen finanziellen Reformen. 
16. März. (Konstantinopel). Die Botschafter fordern 
Neubearbeitung der veralteten türkischen Handelsgesetzgebung. 
25. April. (Konstantinopel). Annahme der dreipro- 
zentigen Zollerhöhung. 
Die Botschafter und der türkische Minister des Auswärtigen unter- 
zeichnen ein Protokoll, das die bisherigen Zugeständnisse der Pforte in der 
Zollerhöhungsfrage zusammenfaßt, und in welchem namens ihrer Regierungen 
die Botschafter die Zustimmung zur Erhöhung um 3 % geben. Es wird 
in dem Protokoll ausgedrückt, daß die Pforte durch die Zustimmung der 
sechs Großmächte nicht von der Pflicht enthoben wird, das Einverständnis 
der anderen Staaten zu erlangen. Die Erhöhung soll nach zwei Monaten 
in Kraft treten, aber jedenfalls erst, nachdem die Parlamente, soweit er- 
forderlich, die Ratifikation erteilt haben. 
Mai Juni. In Makedonien treten die griechischen, bul- 
garischen und serbischen Banden wieder stärker auf. 
Juli. Im Wilajet Monastir zersprengen türkische Truppen 
große bulgarische Banden.
	        
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