Full text: Europäischer Geschichtskalender. Neue Folge. Dreiundzwanzigster Jahrgang. 1907. (48)

Rumäuien. (April 17.—27. Juli.) — Lerbien. (Febr. 21.—19. Okt.) 341 
haben sich als gefährliches Gärungselement erwiesen, das beseitigt werden 
muß. Die Untersuchungen werden eifrigst fortgesetzt. Nachdem jetzt nach 
erfolgter Beruhigung die Schäden besser übersehen werden können, gewinnt 
man den Eindruck, daß die Verluste an zerstörtem Gut doch nicht solchen 
Umfang angenommen haben, wie man ursprünglich befürchtet hatte. 
17. April. Die Regierung eröffnet den durch die Unruhen 
geschädigten Landwirten nach Maßgabe des erlittenen Schadens 
Kredite bei der Nationalbank unter Staatsgarantie bei 6 v. H. 
Zinsen und Rückzahlung in drei Jahren. 
14. Juli. Rumänien und Griechenland heben die kommer- 
ziellen Erschwerungen vom 9. Juli 1906 wieder auf. 
27. Juli. Wegen Meutereien während der agrarischen Un- 
ruhen werden 75 Soldaten bestraft. 
XIX. 
Serbien. 
21. Februar. Die Skupschtina genehmigt den Handelsver- 
trag mit Bulgarien. Über die Beziehungen zu Österreich-Ungarn 
sagt der Finanzminister: 
Serbien werde selbstverständlich schwer auf die vorteilhaften Kon- 
zessionen verzichten, die der österreichisch-ungarische Vertrag bieten würde. 
Oesterreich-Ungarn habe jedoch durch die Forderung der Einräumung be- 
sonderer Priorität für die österreichisch-ungarische Industrie Serbien ge- 
wungen, neue Absatzmärkte aufzusuchen. Der Versuch des Exportes lebender 
Schsen könne als geglückt bezeichnet werden, obwohl er nicht allen gehegten 
Erwartungen entspreche. Der Minister hofft, daß Oesterreich-Ungarn, das 
wiederholt erklärt habe, daß es die selbständige Entwicklung der Balkan- 
staaten wünsche, mit Serbien in Verhandlung treten werde. Der Minister 
erklärt schließlich, die Hebung der Viehzucht sei notwendig, damit der 
Export serbischen Viehes nach der Schweiz ermöglicht werde. Die neuen 
Handelsverträge sichern den Export Serbiens auch ohne den österreichisch- 
ungarischen Markt. 
Mitte März. (Belgrad.) Kämpfe zwischen Streikenden und 
Arbeitswilligen führen zum Einschreiten der Truppen. Mehrere 
Arbeiter werden erschossen. 
19. Oktober. Die Skupschtina wird bis zum 17. Dezember 
vertagt, weil einige Mordtaten zu tumultuösen Auftritten geführt
	        
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