342 Das Penisthe Reith und seine einzelnen Glieder. (November 19.)
die neu festzusetzenden Höchstgehälter nicht nach fünf, sondern nach sechs
Jahren erreicht und dann dreimal nach je drei Jahren Dienstalterszulagen
gewährt werden. Die Kolonialzulagen sollen nach den Teuerungsverhält-
nissen der einzelnen Kolonien verschieden bemessen werden. Der Etat für
Ostafrika schließt mit 14048 420 +Ml (— 260 2174). Der Zuschuß beträgt
3586 800 (XM;: zur Bekämpfung epidemischer Krankheiten sind 350000 4
eingestellt. Für die Bekämpfung der Schlafkrankheit ist die Errichtung weiterer
Konzentrationslager am Viktoria- und Tanganikasee erforderlich geworden.
Der Etat für Kamerun balanciert mit 8550615 4 (+ 1367249 4). Der
Reichszuschuß beträgt 2 385866 X Nach einer beigegebenen Denkschrift
soll die Organisation der Lokalbehörden vereinheitlicht und vereinfacht
werden. Die Militärstationen sollen nach und nach in zivile umgewandelt
und die Stationen mit lebhafterem Wirtschaftsleben als selbständige Ver-
waltungsbezirke den Bezirksämtern angereiht und dem Gouvernement direkt
unterstellt werden. Togo erfordert keinen Zuschuß. Im Etat sind 100000 A
für ein Verwaltungsgebäude in Lome vorgesehen, 35000 4 für eine Fort-
bildungsschule. Für Südwestafrika sind an Reichszuschuß 14451 190 -##
erforderlich (— 1921 166 .(). Die eigenen Einnahmen sind um 5210 400 4
höher veranschlagt. Es wird mit einer Ausfuhr und einem Verkauf von
550000 Karat Diamanten für 1910 gerechnet. Bisher sind durchschnittlich
28 + für das Karat erzielt worden. Der Ausfuhrzoll ergibt rund 4500000 4
Für die Nord-Süd-Bahn sind außer der zweiten Rate von 5000000 +
im außerordentlichen Etat 4000000 eingestellt worden und zum Erwerb
der Otavibahn nebst den Zweigstrecken als erste Rate 5000000 Der
günstige Wandel in der Finanzlage Südwestafrikas ermöglicht es, für das
Schutzgebiet eigene Anleihen aufzunehmen. Die bisher getrennten Etats
für Neuguinea, für die Karolinen-, Palau-, Marianen= und Marschallinseln
sind zu einem Etat vereinigt, nachdem die Gebiete angefangen haben Ueber-
schüsse abzuwerfen.
Der Etat für das preußische Militärkontingent weist im ordentlichen
Etat an Einnahmen nach: 8245 463 1, im außerordentlichen 3 503656 4
Die fortdauernden Ausgaben des ordentlichen Etats betragen 554501311-4
(+ 10716807 A), die einmaligen Ausgaben 57585960 +(— 32466096..
Im außerordentlichen Etat werden 19949100 4 (— 14311100 40) ver-
langt. In einer dem Etat beigegebenen Denkschrift betreffend anderweitige
Rationsregelung der Pferdegeldergebühr ist ausgesprochen, daß diese von der
Heeresverwaltung in der Budgetkommission des Reichstags zugesagte Sache
durch den Etat erledigt werden soll, doch sei beabsichtigt, wegen der Höhe
der Kosten einen Gesamtbetrag nicht für 1910 anzufordern, sondern mit
der Maßnahme, nach und nach vorzugehen. Die laufenden jährlichen
Kosten sind zu veranschlagen auf 149141 4¾ Minderkosten und 681504 M
Mehrkosten. Aus den Anforderungen an einmaligen Ausgaben ist eine
erste Rate zum Neubau einer Kaserne für eine Offizierreitschule in Soltau
mit 8000 ¾ hervorzuheben, da in einer beigegebenen Denkschrift die Not-
wendigkeit der Errichtung weiterer Reitschulen für neuernannte Kavallerie-
offiziere begründet wird. In dieser Denkschrift heißt es, daß die Er-
wartungen, die an die im Jahre 1906 neu eröffnete Offizierreitschule in
Paderborn geknüpft worden sind, sich in vollstem Maße verwirklicht haben
und von allen Dienststellen daher die baldige Errichtung weiterer Reit-
schulen aufs wärmste befürwortet wird und als Standorte für diese Sprottau,
Soltau und Beeskow vorgesehen sind. Da sich ferner die seinerzeit aus-
gesprochene Ansicht, die Kavallerie-Unteroffizierschule würde nach der Ein-
führung der Offizierreitschule in Paderborn entbehrlich, als nicht zutreffend
erwiesen habe, so würde die Kavallerie-Unteroffizierschule zukünftig mit den