Full text: Europäischer Geschichtskalender. Neue Folge. Fünfundzwanzigster Jahrgang. 1909. (50)

680 Isien. (Oltober 18. —November 6.) 
strecke von Kalgan nach Kiachta, deren Ausführung mittels einer 
kurzen russischen Verbindungsbahn Peking von Berlin aus in 
11 Tagen erreichbar machen würde. 
18. Oktober. (China.) Um dem amerikanischen Kapital eine 
Beteiligung bei den chinesischen Eisenbahnbauten zu ermöglichen, 
wird die bereits abgeschlossene Hankau-Szedschuanbahn-Anleihe von 
5½ auf 7 Millionen Pfund Sterling erhöht und zu gleichen Teilen 
auf Deutschland, England, Frankreich und Amerika verteilt. 
W. Oktober. (Tsingtau.) Die deutsch-chinesische Hochschule 
unter Leitung des Professors Keiper wird mit 110 Studenten er- 
öffnet. 
25. Oktober. (Japan.) Auf den Fürsten Ito, der eben 
den Eisenbahnwagen verlassen hatte und mit dem russischen Finanz- 
minister Kokowtzow die Front der Ehrenwache abschritt, werden von 
drei europäisch gekleideten Koreanern Schüsse abgegeben. Von drei 
Kugeln getroffen, verscheidet der Fürst nach 20 Minuten. Der 
japanische Generalkonsul Kawakami ist schwer, der Betriebschef der 
südmandschurischen Bahn Tangaku leicht verletzt. Die Koreaner 
geben ihre Absicht, ihr Vaterland am Fürsten Ito zu rächen, bereit- 
willig zu. 
Ende Oktober. (Persien.) Da die Stämme der Schahsewennen 
und Karaschadgen sich für den früheren Schah erheben und Ardebil 
bedrohen, so sendet Rußland aus dem Militärbezirk des Kaukasus 
Truppen ins nordwestliche Perfien. 
3. November. (China.) Von den an der Ermordung der 
deutschen Forscher Brunhuber und Schmitz beteiligten Chinesen 
werden vier hingerichtet und vier zu langjähriger Zwangsarbeit 
verurteilt. 
3. November. (Persien.) Die Schahsewennen unter Rakkim 
Khan erobern und plündern Ardebil. 
4. November. (China.) Ruffisch-chinesische Streitpunkte. 
China erhebt nachdrücklich Einspruch dagegen, daß Rußland in 
Taonanfu in der Nähe von Tsitsikar an der mongolischen Grenze ein 
Konsulat errichtet und die Gerichtsbarkeit über dort ansässige Mongolen 
angeblich russischer Staatsangehbrigkeit in Anspruch nimmt. China be- 
gründet seinen Anspruch damit, daß Taonanfu für den fremden Handel 
nicht geöffnet sei. Rußland verlangt auch Beteiligung an der Bahn von 
Taonanfu nach Kintschou bei Niutschwang, deren Bau einem englischen 
Syndikat zugesagt ist. 
6. November. (Persien.) Die russischen Truppen werden aus 
Kaswin abberufen.
	        
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