zum fuünfzigsten Jahrgang des „Europäischen Geschichtskalenders“. VII
oftmals anerkannt worden, und zwar auch von solchen, die auf
anderem Parteistandpunkte standen als die Herausgeber des
Geschichtskalenders. Nicht minder aber ist auch sein dauernder
Wert als Quelle und Nachschlagebuch für die zeitgenössische
Geschichte von maßgebender wissenschaftlicher Seite wiederholt
hervorgehoben worden.
Man wird es begreiflich finden, wenn der unterzeichnete
Verleger beim Abschluß des fünfzigsten Jahrgangs des „Geschichts-
kalenders“ vor allem in dankbarer Pietät der beiden durch Freund-
schaft eng miteinander verbundenen Männer gedenkt, die das
Unternehmen einst vor 50 Jahren gemeinsam dem Vaterland
zu Nutz und Frommen ins Leben gerufen haben, — man wird
es ihm aber auch nicht verargen, wenn er selbst mit unverhohlener
Befriedigung, ja mit einigem Stolz auf die lange Reihe der statt-
lichen Bände des Geschichtskalenders blickt, deren früheste er in
seiner Jugendzeit entstehen sah, deren größeren Teil er aber selbst
der Offentlichkeit zuführen durfte, in denen die Geschichte der für
das deutsche Volk so erhebenden Epoche der letzten 50 Jahre,
die Geschichte des politischen, wirtschaftlichen, sozialen Aufstiegs
Deutschlands, wie er sich in der Zeit von 1859—1909 vollzog,
von Jahr zu Jahr und von Tag zu Tag, mit chronistischer Treue
und Unmittelbarkeit, gleichsam urkundlich, festgelegt ist. Möchte
es dem „Europäischen Geschichtskalender“ beschieden sein, auch
weiterhin sich die Freunde zu erhalten, die sein Erscheinen bisher
mit ihrer Teilnahme und Zustimmung begleiteten, und die gerne
in seinen inhaltreichen und beredten Bänden blättern und forschen.
München im Meai 1910.
Oskar Beck.