Full text: Europäischer Geschichtskalender. Neue Folge. Sechsundzwanzigster Jahrgang. 1910. (51)

Imien. (Juli 23.—Oktober 27.) 493 
23. Juli. Vertagung der Cortes. 
26. Juli. Carlisten und Republikaner. 
Die Carlisten feiern den Geburtstag des Don Jaimes. In Portu- 
galete bei Bilbao werden bei einem Zusammenstoß mit Republikanern sieben 
Personen verletzt. 
29. Juli. Abberufung des Botschafters beim Heiligen Stuhl 
Ojeda. Es bleibt dort nur ein Geschäftsträger zurück. 
5. August. Die Regierung beschließt wegen des Manifestes, 
das der Prätendent Don Jaime de Bourbon an die Carlisten, 
aus dem Schlosse Frohsdorf aus Österreich hatte ergehen lassen, 
keine diplomatischen Schritte zu unternehmen. 
7. August. (San Sebastian.) Die beabsichtigte Massen- 
kundgebung der Klerikalen unterblieb, weil der Papst davon abriet 
und weil die Regierung alle Transportmittel für Truppenbeförde- 
rungen in Anspruch genommen hatte. 
23. August. In einem Flugblatt erklären die Carlisten, sie 
seien entschlossen, ihre Religion mit Dolch und Revolver zu ver- 
teidigen. Die Opfer dieses Kampfes würden geradewegs in den 
Himmel eingehen. 
1. September. (Bilbao.) Der langandauernde General-= 
streik führt zu Ausschreitungen, bei denen das Militär viele 
Streikende verwundet und verhaftet. 
6. September. Der Allgemeinausstand der Arbeiter in Bilbao 
und Saragossa endet mit vollständigem Mißerfolg. 
15. September. Der Justizminister Ruiz Valarino kündigt 
einen Gesetzentwurf zwecks Abschaffung der Todesstrafe an. 
22. September. (Bilbao.) Der Streik der Bergarbeiter 
endet mit einem völligen Sieg der Arbeiter. 
2. Oktober. Die im ganzen Lande organisierte, klerikale 
Kundgebung kommt nur in wenigen Städten und unter schwacher 
Beteiligung zustande. 
26. Oktober. Die Friedensverhandlungen mit Marokko, zu 
denen El Mokri in Madrid erschienen ist, führen zu einer Ver- 
ständigung bis auf die Frage der Entschädigung. 
Die französische Presse ereifert sich gegen die Zumutung, daß Marokko 
den Spaniern ihre Kriegskosten ersetzen soll. 
27. Oktober. (Madrid.) Internationaler Kongreß gegen 
den Mädchenhandel. 
Der österreichische Vorschlag, eine internationale Kommission zu er- 
nennen, die mit Hilfe der Regierungen neue Nationalkomitees begründen 
soll, wird angenommen, der nächste Kongreß wird 1918 in London tagen.
	        
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