Full text: Europäischer Geschichtskalender. Neue Folge. Sechsundzwanzigster Jahrgang. 1910. (51)

622 Lerbien. (Januar 26.—Juni 12.) 
26. Januar. Die Direktion des Salzmonopols schließt für 
den Bezug von 70 bis 100000 Doppelzentnern Salz pro Jahr 
Verträge ab, wonach die eine Hälfte aus Ungarn, die andere aus 
Italien bezogen werden soll. 
4. Februar. Waffenbestellungen. 
Bei der Verteilung der serbischen Heereslieferungen erhielten die 
französischen Fabriken die Lieferung von 40 neuen Schnellfeuerbatterien 
zu 24 Geschützen, 10 Haubitzenbatterien, 150000 Schrapnells und 35 Mill. 
Gewehrpatronen, sowie die Bespannung der Geschütze für 15 Batterien. 
Die deutschen Firmen erhielten die Lieferung von 30000 Repetiergewehren 
und 30 Mill. Gewehrpatronen. Der serbischen militär-technischen Anstalt 
in Kragujewatz wurde die Verbesserung der Ladeeinrichtungen der alten 
Einladergeschütze und der alten Infanteriegewehre vorbehalten. · 
23. Februar. (Montenegro und Serbien.) Dem Wunsch 
der montenegrischen Regierung entsprechend, werden die in Serbien 
lebenden montenegrischen Emigranten ausgewiesen. 
9. März. Der Paßzwang für die aus dem Ausland kom- 
menden Reisenden wird aufgehoben. 
20. März. Für die Dauer der Abwesenheit des Königs wird 
Kronprinz Alexander die Vertretung übertragen. 
König Peter reist über Budapest nach Petersburg. Ministerpräsident 
Paschitsch und Minister des Aeußern Milowanowitsch begleiten ihn. 
31. März. Russische Zugeständnisse. 
Wie in Belgrad verlautet, erwirkten Paschitsch und Milowanowitsch 
gelegentlich ihres Petersburger Aufenthaltes von dem russischen Finanz- 
minister Kokowzow einen Zinsennachlaß von 600000 Dinars für die ser- 
bische Anleihe in Rußland vom Jahre 1876. Ferner sei in Petersburg 
der Abschluß einer größeren Anleihe des serbischen Offiziersvereins zur 
Konversion der Schuld des Offiziersvereins gesichert worden. (Siehe 
13. April!) 
5. April. Kronprinz Alexander begnadigt als Regent alle 
in den Gefängnissen befindlichen mohammedanischen Serben. 
13. April. Eine russische Bankgruppe hat durch Vermittlung 
des russischen Gesandten Hartwig dem serbischen Offiziersverein 
eine Anleihe von vier Millionen Dinars zur Tilgung von Schulden 
der serbischen Offiziere gewährt. (Siehe 31. Märzl) 
18. Mai. Die russische Regierung hat Serbien verständigt, 
daß sie die Hälfte der Kosten für die Anlage eines serbischen Donau- 
hafens unterhalb des Eisernen Tores als Beisteuer leisten wolle. 
12. Juni. Demission des Ministeriums wegen einer Nieder- 
lage bei der Abstimmung über Artikel 18 der Wahlgesetznovelle. 
Der König nimmt die Demission nicht an.
	        
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