Mittel= und SLädameriks. (Januar 4.—März 1.) 647
31. Dezember. (Kanada.) Die Zahl der Einwanderer im
Jahre 1910 betrug rund 350000, davon 150000 aus den Ver-
einigten Staaten.
XXT. .
Mittel- und Südamerika.
4. Januar. (Brasilien.) Das zwischen den Staaten Parana
und Santa Catarina streitige Gebiet, das nach dem Spruch des
obersten Gerichtshofs zu Santa Catarina gehören sollte, proklamiert
sich als besonderer Staat Brasiliens unter dem Namen Missoes.
4. Januar. (Brasilien.) Die Regierung beschließt, die
Amortisationen der äußeren Anleihe, die etwa 76 Millionen Pfund
Sterling beträgt, wieder einzuführen.
21. Januar. (Uruguay.) Zur Unterdrückung eines Auf-
standes wird über die ganze Küste der Belagerungszustand verhängt.
22. Januar. (Nicaragua.) Präsident Madriz verfügt die
Verhaftung aller Führer der Konservativen in Managua und
Granada, um einer Verschwörung zuvorzukommen.
4. Februar. (Nicaragua.) Revolution.
Das Kanonenboot der Aufständischen „Ometepe“ beschießt Greytown,
muß sich aber vor dem Feuer der Küstenbatterien bald zurückziehen.
Bei Las Garitas werden die Aufständischen in einen Hinterhalt gelockt,
wo sie 100 Mann verlieren. — Der frühere Präsident Zelaya reist mit
dem Hamburger Dampfer „Alemannia“ von Veracruz nach Vigo.
10. Februar. (Nicaragua.) Die Revolutionäre nehmen
Matagala.
13. Februar. (Magelhaensstraße.) Der Passagierdampfer
„Lima“ der britischen Pacific Steam Navigation Company erleidet
in der Huamlinenge Schiffbruch, wobei 51 Passagiere ertrinken.
14. Februar. (Uruguay.) Eröffnung des Kongresses.
Die Botschaft des Präsidenten erinnert an die revolutionären Um-
triebe und verheißt, jeden derartigen Verrat gegen das Vaterland streng
zu unterdrücken. Uruguay werde sich, so heißt es weiter, an dem pan-
amerikanischen Kongreß in Buenos Aires und an den Ausstellungen in
Brüssel, Turin und Rom beteiligen. Zum Schlusse zählt die Botschaft
eine Reihe finanzieller Gesetzentwürfe auf.
22.25. Februgar. (Guadeloupe.) Die Ausständigen zer-
stören die Zuckerraffinerien.
1. März. (Panama.) Der Präsident Domingo de Obaldiat;
sein Nachfolger ist der bisherige Vizepräsident Dr. C. A. Mendoza.