Full text: Europäischer Geschichtskalender. Neue Folge. Sechsundzwanzigster Jahrgang. 1910. (51)

652 Mitiel · und Sũdamerika. (Juli 30.— August 30.) 
graphisch den Präsidenten Taft. „nochmals die Verfügungen in Er- 
wägung zu ziehen, über die Nicaragua sich beklagt“. 
30. Juli. (Brasilien.) Die Proklamation des Marschalls 
Hermes da Fonseca erfolgt im Nationalkongreß mit 174 gegen 54 
Stimmen. 
31. Juli — 1. August. (SHonduras.) Zusammenstöße zwischen 
Aufständischen und Regierungstruppen. 
5. August. (Brasilien.) Die Polizei verhindert den Prinzen 
Ludwig von Braganza, einen Enkel des Kaisers Don Pedro II., 
an der Landung. 
9. August. (Argentinien.) Vorlage des Budgets für 1910 
und 1911. 
Die Ausgaben sind auf 265 483000, die Einnahmen auf 267 083.000 
Piaster Papier festgesetzt. Die dem Gesetzentwurf beigefügte Botschaft zeigt, 
daß der Import im Jahre 1908 sich auf 272972 736, im Jahre 1909 auf 
302756095, der Export in 1908 sich auf 366 005 341, im Jahre 1909 auf 
397 350 528 Piaster Gold belief. Die Zolleinnahmen zeigen eine fortgesetzt 
steigende Tendenz; sie betrugen im Jahre 1908 60 180 068, im Jahre 1909 
66 290 437 Piaster Gold; für das Jahr 1910 wird eine noch höhere Summe 
veranschlagt. Der Wert des gesamten Handelsexports und Imports im 
Jahre 1909 überstieg 3 ½ Milliarden Franken. 
17. August. (Chile.) Präsident Montt f in Bremen. 
19. August. Vom Panamakanal werden auf der atlantischen 
Seite 5½ Meilen für den Verkehr eröffnet. 
19. August. (Brasilien.) Besuch des Präsidenten der Argen- 
tinischen Republik Sasnz Penna in Rio de Janeiro. 
Mitte August. (Brasilien.) Die Bundesregierung beschließt 
die Berufung einer deutschen Militärmission, bestehend aus einem 
General und dreißig anderen Offizieren. 
Ein Teil der Presse findet die Klagen der Franzosen berechtigt, daß 
man die lateinische Brudernation nicht vorgezogen habe und fürchtet, daß 
das französische Kapital sich in Zukunft brasilianischen Anleihen gegenüber 
spröde verhalten werde. (Siehe Brasilien 4. November) 
20. August. (Nicaragua.) Präsident Madriz flüchtet mit 
seinen höchsten Offizieren nach Corinto und von dort nach Honduras. 
In Managua wird bis zur Ankunft Estradas General Chamorro 
zum provisorischen Präsidenten ernannt. 
30. August. (Panama.) Da Präsident Mendoza, der an 
die Stelle des verstorbenen Präsidenten Obaldia getreten war, gegen 
die Bestimmung der Verfassung seine Wiederwahl betreibt, so 
appellieren seine Gegner an die Regierung der Vereinigten Staaten 
um Schutz der Verfassung.
	        
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