Full text: Europäischer Geschichtskalender. Neue Folge. Siebenundzwanzigster Jahrgang. 1911. (52)

486 Schweden. (Januar 24.—Mai Mitte.) 
des Handelsvertrags. Weiter werden in der Thronrede der Entwurf eines 
Gesetzes über das Verhältnis zwischen Arbeitgeber und Arbeiter, ein neues 
Bankgesetz, ein neues Wasserfallgesetz, eine Forderung für die Inland-Eisen- 
bahn, die Ausbeutung des Elf-Karleby-Wasserfalls, neue Forderungen für 
die Landesverteidigung u. s. w. angekündigt. Dank dem ökonomischen Auf- 
sc werden keine neuen Steuern und keine Steuererhöhung in Aus- 
icht gestellt. 
Das Budget balanziert mit 257 Millionen Kronen, einschließlich 
einer Anleihe von 44 Millionen Kronen. Für das Heer werden 57, für 
die Flotte 27 Millionen verlangt. 
24. Januar. In beiden Kammern erfolgen heftige Angriffe 
gegen die Regierung wegen der verkehrten Maßregeln zur Landes- 
verteidigung und der Üüberschreitung des Kostenanschlags für Flotten- 
übungen. 
20. März. (Reichstag.) Die Regierung legt einen Gesetz- 
entwurf vor, um die Wasserfälle bei Elfkarleby für die 150 Kilo- 
meter südlich gelegene Hauptstadt zu elektrischen Kraftanlagen nutz- 
bar zu machen. 
2. Mai. Der Handelsvertrag mit Deutschland wird in 
Berlin unterzeichnet. 
3. Mai. (Reichstag.) Der Staatsausschuß beider Kammern 
beschließt die Anklage gegen den im Sommer 1910 demissionierten 
Marineminister Grafen Ehrenswärd wegen überschreitung der 
Bewilligungen für Flottenübungen um 1 Million Kronen. 
Am 20. Mai berichtet die Verfassungskommission, daß kein Grund 
zur Anklage vorläge. 
10. Mai. (Reichstag.) Die von der Regierung geforderten 
vier Millionen Kronen als erste Rate für das erste moderne Panzer- 
schiff von 6500 t werden in der Ersten Kammer mit 118 gegen 
15 Stimmen angenommen, in der Zweiten Kammer aber mit 134 
gegen 84 Stimmen abgelehnt. 
17. Mai. (Reichstag.) Annahme des Handelsvertrages mit 
Deutschland in beiden Kammern. 
19. Mai. Der Staatsrat bewilligt einen Zuschuß von 
200000 Kronen und die Konzession einer Geldlotterie für die 
baltische Ausstellung, die i. J. 1914 in Malmö stattfinden soll. 
Zur Beteiligung sollen Rußland, Deutschland, Dänemark und Nor- 
wegen aufgefordert werden. 
Mitte Mai. (Reichstag.) Deutscher Sprachunterricht. 
In der Begründung des neuen Schulgesetzes, das von allen fremden 
Sprachen der deutschen den ersten Platz einräumt, heißt es: „Der Einfluß 
Frankreichs nimmt in demselben Grade ab, wie andere Staaten, besonders 
die germanischen mehr und mehr darauf hinarbeiten, ihre Bildung auf 
heimatlicher Grundlage aufzubauen. Mit Hinsicht auf die geographische
	        
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