106 D8 Brulsche Reich und seine rinzelurn Glirder. (April 17.—19.)
die Arbeit gewaltig erhöhen. Die Füage soll ober nochmals geprüst werden.
Jedenfalls seien Sie überzeugt, die Eisenbahnverwaltung denkt nicht fis-
kalisch, sondern will das g4 das ene befriedigen, wic es ihre Auf-
gabe ist. all.
17. April. (Neichstag.) #e der Nationalliberalen
Über den bayerischen Jesuitenerlaß (s. 26. April).
17. April. Totale Sonnenfinsternis, enr in Berlin um 12 Uhr
8 Minuten beginnt und um 2 Uhr 47 Minuten endet.
18. April. (Reichstag.) In der 7. Kommission zur Be-
ratung der Anträge und Resolutionen kommt die Wohnungefrage
zur Verhandlung.
Vor Eintritt in die Tagesordnung erklärte Direktor im Reichsamt
des Innern Dr. Lew die verbündeten Regierungen erlennten wohl
die Dedemung der Patd= aißaor und hälten bisher allen Anträgen und
Anregungen aus dem Neichstage das größte Interesse g gehebracht.
Staatssekreiär Dr. Delbrück habe deehalb auch zugesagt, daß das Reichs-
amt des Innern gern in der Rommission mitarbeiten wolle. 1# Bundes-
rat habe sich mit der Wohnungefrage bieber nicht beichaftigt, da die
Wohnungsfrage von den Bundesstaaten zu lösen sei. Deshalb sei es den
Vertretern der verbündeten „Regierungen nicht möglich, zu den einzelnen
Anträgen der Lommission Stellung zu nehmen und ihre Zustimmung zu
solchen in Auesicht zu stellen. Die Regierungsvertreter seien aber bereit, jeden
Ausichlust in rechtlicher und tatsächlicher Beziehung über alle einschlägigen
Fragen zu geben. — Ein Mitglied der Noniervativen schlug die Bildung
eines Reichswohnungsamts vor. Zur Vorbereitung eines Wohnungsgesetzes
solle eine Sublommission eingesetzt werden. Dem leuteren Vorschlag villichtete
ein Mitglied der Nationalliberalen, ebenso ein Mitglied der Forlschrius-
partei bei. Nach längerer Aussprache stellte der Berichkerstatler sest: Wir
lind alle einig darin, daß das Reich lomvetent il, die Wohnungsotriaklnisse
gesetzlich zu regeln. Es wurde eine sechsgliedrige Subkommiisione
geieu#t, die die weiteren Vorarbeiten sũr das schwierige Wohmnhegsen
erledigen
19. *“7“ (Berlin.) Der Abg. Hugo Sholto Dr. Graf
Douglas, Begründer der Kaliindustrie in Westeregeln, 1 an seinem
75. Geburlstage.
19. April. Ein Aufsa des Finanzministers a. D. Wermuth
über die Gesundung der Reichsfinanzen (im Maiheft der „Deutschen
Revue'’) enthöll eine scharie Kritik der Vorschlöge, die der Bundes-
rat zur Deckung der Kosten der Wehrvorlagen dem Reichstag unter-
breilet hat.
n dem Aussatz wird u. a. angeführt, daß die Finanzen des Reiches
im Wine 1909 sich in einem Zustande befanden, der, privalwirtschafuich
betrachtet, hart an Zahlungsstockung streiste.
Mitte April. Die günstige Entwicklung der Reichseinnahmen
in dem am 31. März beendelen Finanzjahr ergibt sich aus folgender
Tabelle: