Full text: Europäischer Geschichtskalender. Neue Folge. Achtundzwanzigster Jahrgang. 1912. (53)

Des Derilsqͥt Reich und seinr tiaielnta Glieder. (April 22.) 109 
um uns nach denselben Orundsãben verfahren. Wir werden darũber in 
der Kommission noch weitere Mitteilungen machen. Da lonnen wir mit 
unserer exponierten geographischen Lage, auf die ich bereits hinwies, mit 
den steigenden Ved#msen eines wachsenden Volkes nicht zurücksteh en. Ich 
wũrde es für ein Unrecht gegenüber diesem Hause, für ein unberechtigtes 
Mißtrauen in die einsichtsvolle und opjerwillige Baterlandsliebe unserer 
Nation halten, wenn ich zur Begründung nolwendiger Rüstungemaßregeln 
im Gejühl nichr erregter 2 herhel und ernster Ent- 
schliehungen gewähren. (Beifal. 
Lassen Sie mich noch badh). Worte über die Deckungsfrage sagen. 
Es ist gewiß keine leiihie Ausgabe, schon so dald nach der Steuerreiorm 
on 1909 und den Lasten, die sie dem Volke auferlegt hat, mit neuen 
SEnzuerford sunger hervorzutreten. Niemand hat das klarer erkannt und 
gekbrchehp a - verdienstvolle bieberige Leiter der Neichsfinangen. 
) Jch nichtqustn das Ihre Heiterleil erregt! Guruf bei 
o 5 denn?) Aber meine Herren, so wenig wir um der 
# willen, die sich neuen Skarifocberuneen entgegenstellen, Auf- 
goben unierer nationalen Ae ablehnen oder gar aufschieben könnten. 
cbeusowenig dürien wir von dem Grundiade einer gesunden Finangpolitlt 
weichen. Keine Armee — ohne die Rückendeckung starker Finanzen 
bennr aber eine starke Armee ist hugleic das Aicberie-, Fundament guter 
Finanzen. Es wäre deshalb unverantwortlich, wollten wir den Grundsaß 
haerla Keine Ausgabe ohne Deckung, wollten wir hreslehren zu dem 
System deckungslofer Ausgaben, das uns in vergangenen Jahrzehuten in 
so schwere Kalamiläten gebracht hat. Und ich bin überzengt, daß auch der 
Reichstag die schwere Verantworkung fühlt, die in wit * rsung der 
Deckungsirage auferlegt ist (Sehr chig. I.), und de den Verdün- 
deten Regierungen einig ist in dem Willen, die : Wssgebun für unumgäng- 
W Rüstungszwecke nicht zum Ausgangspunkt eines neuen Leidenswegrs 
der Reichsfinanzen zu machen. Nun hat, meine Oerren, die öffemliche 
Kritik dem Finanzplan, der Ihnen in der Dentichrift des Reichsschatamtes 
vorliegt, vielsa ach den vorwnj mangelnder Solidität gemacht. Zu Unrecht, 
und ich hoise, Sie werden sich dicier Auffasung anschliessen, wenn Sie die 
Darlegungen, die Ihnen der dert Pisbicha elreu. machen wird, un. 
bereingenommen prüfen werden. (Zurui bei den Sd.: Warum denn nicht 
Wermulh?) Ich muß #Kugeben. alle Flnnn für eine längere 
Zeit sind mit einer gewissen Unücherheit behaitet, millien mit ihr behaftet 
Jein. selbst wenn sie noch so jorgsälig auigestellt werden. Die Anslegung 
der Erbschaitsstener, die von der Linken dieies hohen Hauses grundsätzlich 
gewünscht wird. hälte uns nach den Schätungen einen Ertrag von elwa 
60) Millionen geliefert gegenüber einem Ertrage von ui Millionen, den wir 
von der Auihebung des Uramiweinstenerkontingents erwarten. NRann man 
nun wirklich behanvien, daß eine Dii##erens von 25 bis 300 Millionen bei 
einem Milliardenelat unsere Vorschlage von vornherein zu unsollden Vor- 
schlägen stempelin mun? Wer den Erörterungen der Orlfentlichleit in den 
letzten Tagen gefolgt ist und anfrichtig jein will, der mun engeben. daß 
die Krilik an unjeren Finanzplänen nicht ledigtt ich auf fünanziellen Er. 
wägungen beruhte. (Lebhoite Zustimmung r. und im J., Ein lanten Wort 
sprach dabei das Miübehagen darüber mil. daß wir die- Erbichajtoĩlener 
nicht eingebracht haben. Hatten wir das get dann wären die Bercch- 
nungen der Ueberschusse, die Ho#nungen der Hnnsugen Seineahmeen rich- 
 
	        
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