Des Neufsche Neich und srinr rinhelnes Glieder. (April 23.) 121
haltung des Friedens unter den börgerlichen Parteien diese Frage nicht in
die Erledigung der Decungefrage hineinzuziehen. Warum wendet sich der
Reichskonzler nicht an die Rechte? Warum richtet, er an sie nicht den
Apvell, um des Friedens willen und um des Vaterlandes willen die Erb-
aniallstener zu bewilligen? Gehatte o links.) Sian dessen
rechnet er uns vor, daß es sich nu m 21 Millionen Differenz handelt.
Im Anfang der Vorbereikung bisler Mrhrvorlagen konnte man annehmen,
daß eine gewisse Verbindung der Webrvorlagen und der Deckungsvorlagen
vorhanden war; man braucht sich nur an die Ausführungen des Staats-
selretãrs Wermuth und auch des Nonklers vom 16. Februar 1912 gx
innern. Der Neichskanzler entgeguete domals dem Abg. Speck, daß hinter
dem Worte rüglicrung mit Erbichostenever , einem sehr storken Worte,
Machtansprüche verbergen, die er nicht anerkennen könne. Der Reichs-
langser hat selbst den Beweis Hirelre daß er den Zusammenhang Et
der zwischen der Ablehnung einer volkstömlichen Ferderung und dem
tum der Sozialdemokratie besteht. Freiherr v. Herkling, der Schöp i des
parlamentarischen Systems in Banern, ließ die GEeschußtese in der Ver-
senkung verschwinden und Herr Wermuth jolgte ihr nach, der gestern
sowohl vom Kanzler wie vom Neichsichabsekrelär. so gelobt nae i
Was nun die Wehrvorlagen betrifft, so ist ohne weiteres anzutrirnen,G
daß das r iel, das die Militärverwollung hat, die Kriegsbereitschaft zu er-
höhen, erstrebenswert ist. Die Zahl der Mannschaften joll vermehrt, zwei
neue o sollen gebildet werden. Es sollen neue Ete1 geschaffen
werden. Das sind Ausfüllungen von Lücken. Bedauerlich ist es, wie sehr
wir mit der Durchsührung der allgemeinen Behooc sogar in kritischer
Zeit noch vom Ziel emtiernt sind. Im Verhältnis zu Frankreich vollzieht
uch diese Eutwicklung doch zu langiam. Das ist ein Punkt, auf den die
Kriegsverwaltung ihre volle Aufmerliamkeit wird lenken müssen, auch aus
Gründen der Gerechtigkeit. Es ist unbillig, daß alle Reservisten und Land-
wehrmänner in den Arieg giehen müssen, während 70000 wai#enjähige
lunge Leme nicht in den Wassen ausgebildet werden. Es ist zu berüteer.
daß die Ueineren Regimenter die dritten Bataillone bekommen, doß #
noch achtzehn mit zwei Bataillonen übrig bleiben. Zu begrüßen i# auch, 8
von dem Grundsatz der Herabminderung der Etatsstärke abgegangen ist.
In bezug auf die Navallerie enthall die Vorlage einen Fortschritt, ebenso
verdient Anerkennung die Vermehrung der Ariilleric. In der Beivannung
sind wir hinter die frauzösische zurückgekommen. Wir haben do ein Minus
von viclen tauiend Pierden. Ich begrüße es serner, daß die Vorlage der
Bedeuung der Luitichiffahrt Nemung träg!.— für welche in Frankreich sehr
viel geschiecht. Es wird in der Vorlage eine Fliegertruppe angefordert für
Heer und Marine. Leider bestent noch ein Mißverhällnis zwicchen den
Leistungen unserer Oisiziere und den Ber- uigen, die der Staat ihnen hibt.
Dies Mißverhällmis findet seinen Ansdruck in dem Beüreben der Oißikiere,
in Privarbetrieben Stellungen zu dunden und in den Muonquements. Was
die Novelle zum Flottengeses betrifft, so heißen wir ihre Vorschläge
gut. Wir werden unfere Flotntenpolitik, die keine ongressive ist, wie bieher
nach unjeren eigenen Bedürfniüen ein zurichten haben. Unter die Krage
der englisch demichen Bexiehungen könnrn wir jezt einen Strich machen,
nachdem der englische Marineminister erklärt hat, daß dic englicche Flotten-
rüstung nicht nur auf Deurichland, sondern auch auf die Mannahmen
anderer maritimen Mächie Rücksicht nehmen mus. Die Verdienste des
großen Organisotors der deutschen Fione, der es verstanden hat, als liuger