Des Veuischr Reich und seine rinfelnen Glicder. (Mai 15. 17.) 151
burgischen Provinzialschulkollegiums als gerechlfertigt erachtet und infolge
davon das Berlangen des Ersatzunterrichts zurückgewiesen, letzteres ouch aus
dem Grunde, weil bei uns die Patria potestas nach röm sichen Muster
nicht gelte, sowie aus dem ferneren Grunde, weil nicht zu ernieren sei,
welchem ethischen Moralsostem der Staat seinen Approbationsstempel auf-
d sollte. Das Haus beichließt ohne Debatte nach dem Kommissions-
ontra
W roeslo- Dr. Hermann Hentig zu Berlin hat um Moßnahmen gegen
die Begünstigung ausländischen Wesens im Geichäftsverkehr, in Ge-
bräuchen und in der Sprache veiitioniert; Professor Dr. Seeßelberg au Lichter-
feuu. binet namens des Verbandes nationaler Vereine von Großberlin um
möglichung ortesintukcrüher, Vorschristen, wonach an Osusern, Schildern,
Löden Fenstern un
Anpreisungen und hchn in deulicher Errache zu halten sind. Die
lettere Petirion stellt u. a. die Einführung einer Steuer aus den Gebrauch
sremder Sprachen an ei
Der Reierent der Pctilionskommission, Oberbürgermeister Dr. Todsen-
Rtentene beiürwortet die Ueberweijung der beiden Peritionen an die
Regierung als Moterial.
Sl#tsannise Dr. v. Studt: Der leeigende Mißbrauch iremdsprach-
licher Ausdrücke in Großberlin erregt nicht nur in Deutichland Unwillen,
sondern macht uns auch vor dem Auslande lächerlich. Für rann.
etabliiiemenis haben wir die wunberbarsten Naomen: Moulin Rouge, Chat
ir usim. Es jiehlt nur noch der berüchtigte Bal Mabille des zweiten
französischen Kai#ierreichs. Die Ausländer sind stolz daraui, ihre eigene
Sprache ausichließlich zu verwenden; bei und tier in Berlin aber jehen wir,
wie dieie jammervolle Uebertreibung des Kulius des Ausländischen sich
immer weiter ausbreitet, siehe: Viccadilln“ anos „Clou“. (Deiterkeit.) Für
die Haorpilege baben wir ja leider den „Friseur“:; wir iehen an ihren Läden
immer wieder die Anusdrücke Shamvvoing“ und ähnliche. In dem eliässischen
Landtag berust man sich für die r— des Franzssichen in den
Reichslanden auf das Beispiel Berlms! Ick bine Sie, auch, aus diesen
Erwägungen für den Tominssstone snunog zu stimmen. (BeiiB
15. Moi. (Preußen und Hamburg.) imemalhctn.
Die 5reufice Geischsammiung"“ Nr. 15) enthält unter Nr. 111709
den Staatsvertrag zwischen Preusßen und Homburg, betrefiend
Lerstellung einer Eijenbahn von Barmbeck nach Volksdorf und Wohldorf
# Abzweigung von Volksdorf oc, Schmalenbeck und Groß Hanedorf
rtsrad) vom 17. Mär-
15. Mai. Die w ene zu den Worten des Kaisers
über die mögliche Einverleibung Elsaß-Lothringens in Preußen:
„Die Eliaß-Lothringer haben sich, wie zu erwarten war, für die Selb-
ständigleir nicht als reif —— Vielleicht bringt sie die eruste Mahnung
des Naisers nun doch noch zur Bejinnung. Große Oofinung wird man
freilich darauf nicht setzen dachen. haben doch die Eliäi#fer des Reichslages
soeben gegen die en bloc angenommene Flottenvorlage gestimm#!“
17. Mai. (Reichstag.) Sozialdemokroliiche Angriffe auf den
Kaiser. Konflikt zwischen Kanzler und Reichstagspräsidium.
Der Beratung des Ctatvosten „Meichskanzler gehen zwei kurze An-
fragen — darunter auch die
Abg. Colshorn iWeljen: bem verrn Reicholanzler der antheu ·