160 Ds Neisr Reich und srint einzelnen Glieder. Mai 17.)
sehr ich toleront bin gegenüber dem Souvenir, so bin ich doch unbedingt
gegen jede Maßnahme, die gegen eine Annäherung on das Deutsche Reich
gerichtet ist. Wenn eine solche Aeußerung Hschiehe. so ist unsere Regierung
in vollem 4 sich dagegen zu wenden. (Ruf: In Scherben zu schlagen!)
Ich bin nicht der Meinung, daß man rrrelbünngte „Aeußerungen des Kaisers
dier enwähnen sollte. Aber es un7 #latehen, und ich muß darüber sprechen.
Sind Aeußerungen dieser Art gefallen, so ist natürlich die Wirkung nach
außen hin viel ärker. als die Wirkung beabsichtigt war, und das ist zu
bedauern. Aber wir wollen uns doch logen, auch der Kaiser hat das Recht,
unmutig zu sein über eine Entwicklung, die allem dem entgegensteht, was
wir alle erhofft haden, als eie eriessung ingeiüht wurde. (Sehr richtig!)
Das Parlament hat gewisse Rechie, aber in der —. von Rechlen
muß man sich der eune bewußt sein. Ich stehe auf dem Standpunkt:
Souvenir ja, esporanco nein, niemols, unb diese —esps mässen
murckgedrängt werden. Wir müssen alle miteinander arbeiten, in dem
wußtsein, daß Elsa Pwrkeei, ein deutiches Land ist und es wieder voll.
kommen werden wird, nicht nur äuherlich, sondern auch innerlich. Wir
wüssen arbeiten mit heißer Veebe für unjer — Wir müssen arbeiten
für das Land unserer Kinder. (Lebhafter .
Reichskangler v. Bethmann rhaerne — die Vorgãnge, die mich
und die Mitglieder des Bundesrats veraulaßt haben, eine Zeitlang den
Saal zu verlassen, gehe ich selbstverständlich nicht ein, nachdem von seiten
des Präsidenten ein Ordnungsruf wegen der, eieung des ersten Vor-
redners erteilt worden ist. Ein Mann, der von seinem Lande so spricht,
wie es geschehen ist, verurteilt sich von selbst. Situscher Veifal- t., E
Unruhe I., Zwischen iruje.) Ihre Zwischenrufe, meine Herren, machen mich
nicht irre. In meinen Geiühlen ols Preuße und guter Deulicher weiß ich,
was Deutschland Preußen verdankt. (Beifall.) Ich will über die elsoß-
lothringische“ Angelegenheit sprechen. Vorher ma ich mi einigen Worten
die Grafenstader An ngelegenheit eingehen, do die Reiolution, die
64 ihr gefaßt geworden ist, wie der Herr Albgeprone van delken ausgeführt
hat, eine gewisse Bedemung erlangt hat. Der Sachverhalt der Grafen-
stadener Angelegenheit ist kurz folgender: Grajenstaden gehört der Nord-
demichen Lokomotivvereinigung an und hat deshald Ankeil an den Be-
stellungen für die Reichseisenbohnen und die preußischen Bahnen. Der Wert
der Beslellungen hat in den letzten Jahren durchschnil##ich 4 Millionen Wert.
pro Jahr belragen. Im Jannuar dieses Jahres ist die preußische Eisen-
bahuverwalung durch Zeimugsartikel und durch eine mit Namensnennung
veriehene Zuichrift darauf auimerkiam gemacht worden, daß von der Leitung
des Graichniadener Werles behanbiet wurde, sie wirke in direkt deutschseind-
lichem Sinne. Danach hal die Eisenbahnverwaltung im Benehmen mit der
Landesverwallung eine Untersuchung angestellt, deren Ergebnis der Unter-
staatoselretar Mandel in der cliaß-lothringischen Kammer mitgeteilt hat.
will aus dieser Milleilung vier turz solgendes anführen: Die elsaß-
Wotbringische Regierung erllärte, es sei für sie nolorisch, daß der leitende
Direlwr des Werles die Seele aller deutschieindlichen Bestrebungen sei, die
sch in und um Graiensladen bemerkbar machten. Auce persönlichen Be-
ziehungrn zwiichen der Fabrik und den Bebörden häiten auigehört, und
daran habe dieser Direklor Schuld. Er benute jede Gelegenheit, um sich
über demiiches Leben obfällig und häßlich zu äußern. Er habe die gesellige
Vereinigung des Personals in jranzoiijches Fahrwasser geleiret und bekämpfe
auch in der Gemeinde alles, was deutich jei. Auf Grund dieses Ergebnisses
stellte die Eisenbahnverwaolmug dem Werke die Emziehung weiterer Auf-
tröge in Aussicht, jalls nicht in bestimmter Frist dieier Direktor von seinem