Full text: Europäischer Geschichtskalender. Neue Folge. Achtundzwanzigster Jahrgang. 1912. (53)

Des Perisqͥe Reiq aul seine rinjeluea Glleder. (Mai 18. 20.) 177 
1#8. Mai. (Homburg v. d. Höhe.) Durch Kabinettsordre be- 
auftragt der Kaiser den preußischen Kultusminister, ihm den Entwurf 
einer Universitätssatzung für Fronkjurt am Main vorzulegen, sobald 
der Nachweise der erforderlichen Mittel in vollem Umfange erbracht ist. 
18. Mai. (Reichstag.) In der Budgetkommission kommt 
durch Annahme eines von den Nationalliberalen und dem Zentrum 
eingebrachten Kompromißantrages eine Einigung über die Frage 
der Kostendeckung der Wehrvorlagen zustande. 
s werden angenommen: 1. Der Kom mpromißantrag. Ein- 
giger. Artikel: Die im Artikel 5 des Gesetzes betreisend die Aenderungen 
in Finonzweien vom 15. Juli 1909 vorgesehene Ermäßigung der Zucker- 
neener trin jechs Monate nach der Einführung eines Gesedes, welches eine 
allgemeine, den verschiedenen Besitzformen getecht werdende Brützsteuer vor- 
ichreibt, spätestens am 1. Ollober 1916 in Arast. Der Gesetentwurf ist 
dem Reichstage bis zum 30. April 1913 vorzusegen. — 2. Der Zus 
der Solialdemokraten, der lamet: „In dem Geisez ist vor- 
zuiehen, daß die Höhe der Siurrauogten alljährlich durch den Reichshaushalts 
ctat festznieden ist.“ 3. Auch der Antrag der Fortschritilichen Volks. 
vartei, der laufet: „Dem Reichstag in der W eines Geienes, beireffend 
Nenderung des Erbichaftssteuergeietzes, wie er dem Reichstag bereits am 
uni 1909 vom Bundesrat vorgelegt worden ist, so“ #cchtzei#ig. wirdenr vor 
zuleyen, daß er mit dem 1. April 1913 in Kraft treicn kann.“ (Siehe 21. Mai.) 
20. Mai. (Preußisches Abgeordnetenhaus.) tehn, 
der freisinnigen und der nationalliberalen Anträge auf eine Resorm 
des Webkrrchte. 
e Fortschrittspartei, Aronsohn und Gen. srantranen den 
vein e „Die Regierung zu wiuchen. noch in dieier Seiiion 
einen Geiehentwurf vorzulegen, durch den 1. unter Abände #an der Artikel 70, 
71, 72 und 115 der preußischen Veksasiniunenuntunde. für die Wahlen zum Ab- 
geordnelenhause das allgemeine, gleiche und direktr Wahlrecht mit geheimer 
Stimmabgabe zur Einsuhrung gelangt, 2. zugleich aui Grund der Ergeb- 
nisse der le##en Volkszählung und entsprechend den Grundiayen des Ge- 
seves vom 27. Juni 1#i0 eine anderweitige Feustellung der Wahlbezirke 
für die Wahlen zum Abgrordneienhause herbeigefüort. und die Gesamtzahl 
der Abgcordneten neu bestimm wird.“ — Die Abgrordneten Aroniohn und 
Gen. sicllen serner für den Full der ##lchunng des Prinzivalantrags jol · 
genden Eventnalantrag: „Die Regierung zu ersuchen, noch in dirier 
Seilion einen Geuemwurt vorgulegen, durch den unter Abänderung der 
Ar#ikel 70, 71. 72 und 115 der prrußstischen Verjaissungsurkunde für die 
Wablen zum irgeovbnetenlhanie das allgemeine und direkte Wahlrecht mit 
geheimer Sümmatgade zur Eininhrung gelangt. 
tionalliberaten, Dr. Friedberg und Gen., beamtragen: 
.„Die * zu ersuchen, einen Geietzemwuri vorzmiegen, der für die 
Lohlen zum Abgeordnelendauie — unter Veibehaltung des Snenis eines 
abgestuiten, piulokratische Answüchie vermeidenden Wahlrecks und umer 
Beieitigung der Beitimmungen des (W#eiees vom 29. Juni 1#, die den 
Grundsatz zur Bemessung des Wahlrechts nach der Sleuerleistung im Ge- 
meindebezirk verletzen — die gehrime Slimmabgabe und die direkte Wahl 
Eukopäischer Erschichtekalender. 1.1II1. 12
	        
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