Bie Arrihisch-unzmischr Monartir. (Mai 25.—Juni 2.) 295
25. Mai. (Ungarn.) Abgeordnetenhaus. Sämtliche Fraktionen
der Opposition haben bei Franz Kossuth eine Konferenz abgehalten,
um ein gemeinsames Vorgehen in der Frage der Wahlreform und
der Wehrrorn zu vereinbaren.
In der Wahlreformfrage verlan t die E— das Wahlrecht für
etwa 2,2 knden Wähler, in en #ee Streichung des auf die
Einberufung. der Resewisten Wi " bei unveränderter Aufrecht-
erhaltung der in diesem Paragre aphen nur rekapitulierten früheren Lhebe
Die Koalition verfolgt angeblich einen ausgesprochen friedlichen Zweck, ist
jedoch, salls die Forderungen der Opposilion abgelehnt werden, bereit,
eventuell auch die Obstrultion gemeinsam zu führen. Doch sollen die Minel
der technischen Obstrultion dabei nicht angewendet werden
25. Mai. (Wien.) Auf Vorschlag der beiden Anatomie-
professoren Tandler und Hochsletter hat das Ministerium beschlossen.
die Zahl der Medizinstudenten zu begrenzen und vom nächsten Se-
mester an den Numerus clausus einzuführen.
25. Mai. (Wien.) Kaiser Franz Joseph hat aus dem Er-
trägnis der Staatslotterie dem deutschen Studentenheim der Wiener
Universität 50000 Kronen gespendek.
28. Mai. (Gmunden.) Beisebung des verunglückten Prinzen
Georg Wilhelm von Cumberland im Mausoleum. (Siehe „Das
Deutsche Reich“, 20. Mai.)
28. Mai. (Innsbruck.) Deutscher Geographentag.
uerh des Rahmens der Vorträge erstattet Geheimrat Pros.
. Hahn. Königsberg i. P. einen Bericht der Zentralkommission
auf die Arbeiten der letzten drei Jahre hin, besonders auf die angestellten
Beobachtungen der Verändrrung der Küstenstrecke an der Westseite des ost-
preustischen Samlandes, die eine Reihe außerordentlich interesjanter Er-
gebnisse brachten. Von den nächiten Aufgaben, die die Zentralkommission
in Angriff nehmen will, seien kurz erwähnt: die Moorforichung in Bayern
und Oberschwaben, die Herausgabe ausjührlicher Erlämerungen zu den
deutschen Generalstabskarten, die Minoirkung an der Neuherausgabe der
Anleitung für Landes- und Volksforschung usw.
29. Mai. (Wien.) Empfang von Berliner Stadtvertretern
unter Führung des Oberbürgermeisters Kirschner durch die Wiener
Gemeindeverkretung.
8%. Mai. (Wien.) Empfang des Berliner Oberbürgermeisters
Kirschner in längerer Audienz beim Kaiser.
1. Juni. (Wien.) Der König und die Königin der Bulgaren
nebst Kronprinz Boris und Prinz Cyrill werden am Bahnhof von
Kaiser Franz Joseph als seine Gäste empfangen.
2. Juni. (Lemberg.) Die wegen schweren Spionageverdachts