Erostritumien. (Ende Januar—Februar 2.) 327
mache. Die Kriegsgefahr des vergangenen Jahres sei geschwunden, r
aber einen ernften Sdonnungszustan hinterlassen. Persönlich habe er si
daran, übrrheugt. daß in Deutschland ein tiefgehendes Gefühl zelinene
rresche. Eine einzelne Frage, wie die Entscheidung über eine Kohlen-
nn — eine Veersiube bürfe keinen derartigen Einfluß auf die
eziehungen der beiden Mächte haben, daß die Diplomatie und die leiten-
den Staatsmänner rer Prieg als Schiedsrichter über solche Ansprüche be-
nw #achten konnen. Dafür müßte die gegenseitige Achung und das Vertrauen
O5 beiden Bölker zueinander zu groß sein. Sogar englondfreundliche
Deutsche glaubten jetzt, England beabsichtige einen Angriffskrieg gegen
Deutschland. Das sei eine völlig irrige Auffassung. In Wirklichkeit ständen
nicht einmal 5 v. H. der ganzen nrhen Bev otheng himer der deutsch-
feindlichen rrmrm "* nenn und Gefühl sträubten sich in England
gegen einen Bruderkrieg. Gang England würde die Aussicht auf eine ernst
gemeinte Eiente 4# Deuuschlond Arühen. Man müsse von beiden Seiten
einmal den Bersuch machen, inge vom Standpunkt des Nachbarn zu
betrachten. * Lorb solle. * esties der Vischof unter Beifall aus, seine
Diplomaten i im Zaum i statt sich selbst von sogehnnmeen. dipfomat#ischen
Zwongslagen in Fesseln schlagen zu lassen. Den msten guard auf
die Beziehungen der Rals Nationen habe der e Bunch #st habe
man hier in England Deutschland verdächtigt, aber nu
England sich bemühe umzulernen, zahle Deutschland die Früberen englischen
Verdöchtigungen. mit Zinien zursick. Zu einem Kriege hwichen den beiden
Bölkern dürfe es unter keinen Umständen kommen. Dem „praktisch un-
Faeneruende einiger Hitköpfe jenseits der Nordsee, so schlol- 2 Redner,
wollen wir ein „moralisch unmöglich“ entgegenrufen.
Ende Januar und Anfang Februar. In London, Glaosgow,
Bradford finden öffentliche Versammlungen statt, die den Wunsch
nach Beseitigung der zwischen England und Deutschland bestehenden
Mißverständnisse zum Ausdruck bringen.
2. Februar. „Daily Chronicle“ bringt die Hauptpunkte der
Homerule-Bill für Irland
1. Das neu zu schofiende irische Parlament wird volle Kontrolle
über Zölle und Abgoaben erhalten. 2. Der Gesetzentwurf wird dur
eine besondere Klansel den Fortbestand des zwischen Irland und Engiern
herrichenden Freihondelsiystems garantieren. 3. Irland iwird für die
Dauer von 15 Jahren einen Zuschuß seitens des Re ichs in Höhe von
#jöhrlich 40 Millionen Mark erhanen. Die Frage ist offen conten. ob dieser
Reichsbeitrag in Gestalt einer einmaligen Abfindungssumme oder in Form
einer jährlichen Subvention bezahlt werden soll. Augenblicklich führt das
engliiche Schatamt zur Weltmachung des Verwaliungsdeüzies jährlich
27 Millionen an Irland ab. Dieser notgedrungene Zuichuß würde bei
Fortdauer des gegenwärtigen Verhältnisses in künftigen Jahren unbedingt
n4h freigen und nach einem mößigen Voranschlag bereits zu 10 Jahren den
trag von jährlich 50 Millionen überschritten haben. 1. Nach Ablauf der
15jährigen umersüdngsperigoe joll Irland mit einem Prozentsat jeiner
Einnahmen zur Deckung der Reichsausgaben — werden.
Das neue irische Porlamem wird nach dem Emwurf aus zwei
Häusern bestehen, nämlich einer gejegebenden Aeriamuulung und einem
gesesgebenden Rat. Auch nach Schaffung des irüchen Parlaments wird
Irland noch weiterhin im Reichsparlament vertreien sein, doch wird die