Full text: Europäischer Geschichtskalender. Neue Folge. Achtundzwanzigster Jahrgang. 1912. (53)

374 Itarkrriq. (Juni 13. - 22.) 
franzöfischen Studenlen die Plätze in den Laboratorien und Auditorien 
entziehen. 
Sie beschließt, an den Unterrichtsminister eine Petition zu richten, 
in der verlangt wird, daß hueländische Situdenten an den sranzösischen 
Universitäten nur in beschrän kter Jahl zugelassen werden und den vor dem 
27. Lebensiahre naturalisierten Ausländern die Verpflichtung auferlegt werden 
solle, Militärdienste zu leisten 
13. Juni. Gammer.) Annahme der Regierungsvorlage Über 
die zollfreie, zeitweilige Zulassung von Weizen. Er bleibt unverzollt, 
wenn innerhalb drei Monaten eine entsprechende Quantität von 
Mehl, Gries und Kleie oder innerhalb vier Monaten von Audeln, 
Gebäck und Zuckerbackwerk exportiert wird. 
14. Juni. (Kammer.) Aus der Rede des Ministerpräfidenten 
Poincaré Über auswärtige Politik. 
„In dem italienisch-türkischen Kriege beobachten wir gewissenhafte 
Neutrolität. Unsere Beziehungen zu Italien, die einen Augenblick 
wegen der Zwischenfölle mit der „Carthage“ und der „Manubo“ schwierig 
wurden, sind wieder auenczeichnet. unsert Beziehungen zur Türkei 
sind Aeichsale ausgezeichnet.“ Poincoré sprach dann von den Verhand- 
lungen mit Spanien und sagte: „Der a auf beiden Seilen vorhandene gute 
Wille geitortet die Hoffnung, daß eine Wersüstwigung sehr bald zu erwarten 
ist. Unsere Beziehungen zu Deutichland sind loyal, 
korrekt. Wir bemühen uns, die glei . bona fides in sie hineinzulegen. 
Sollie sich in Marolko die geringste Schwierigkeit ergeben, so haben wir 
die Möglichkeit, ein Schicdegericht. anzurujen.“ (Beisall.) Poincars erklärte 
weiler, doaß die Bezichungen Frankreichs zu Rustland und England 
niemals besser gewesen wären als gegenwärtig. Die Allians mit Rußland 
und die Freundschaft mit England fänden überall die gebührende Würdigung 
und würden überall als eine Stüte des Friedens betrochtet werden. (Beisall.) 
Er erinnert an die englisch-frauzösischen Unterredungen über eine #ianz 
zwischen Frankreich und England und ernlär. gah wenn die Entente cor- 
ialo auch Hs. irlun ermangele, sie d die Majorität der dn 
Volker für sich habe. Die Tripelentenke e gleichialls dazu bei, den 
enropäischen Schebor zu sichern, ohne jemand zu bennruhigen. Der Minister- 
präsident schioß;: „In uns selbst ruht der Kern unserer #raft, und 
Bündnisse mit ung werden im Verhältnis unserer Slärke gesucht werden.“ 
18. Juni. General d'Amade wird zum Kommandanten des 
6. Armeekorps in Chälons-fur-Marne ernannt. 
19. Juni. (Kammer.) Wegen der Verwirrung, die durch 
die Wahlreformdebatte in die allgemeine Politik gekommen ist, wird 
von der Opposition die Auflösung der Kammer beantragt. 
ird aber mit 366 gegen 7 Stimmen die Tancsordnung an- 
geg 
zuenn und damit dem Ministerium Poincars ein Vertrauens. 
votume 
2#. Juni. Nach einem Bericht des Finanzministers find 
seit Durchführung des Gesetzes Über die Trennung der Kirche vom 
Staat von den unter Seauester gestellten 68551 kirchlichen An-
	        
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