Full text: Europäischer Geschichtskalender. Neue Folge. Achtundzwanzigster Jahrgang. 1912. (53)

ERahland. (Mãtz 6.—12.) 423 
5. März. Der Verkehraminister befürwortet im Ministerrat 
die Durchstechung des Archotberges mittels eines 23 km langen 
Tunnels zur Fortführung der transkaukaßischen Bahnen. 
7. März. Der Ministerrat beschloß, der Duma ein neues 
Flottenprogramm vorzulegen, welches an die Stelle des Bau- 
programms von 1910 treten soll, das von der Duma noch nicht 
erdrtert worden ist. Das neue Programm erfordert eine Ausgabe 
von 502744567 Rubel, die sich auf fünf Jahre verteilt. 
11. März. Der Botschafter in Konstantinopel Tscharykow 
wird weh abberufen. 
# ohne Bevollmächtigung die Dardanellenfrage aufs Tapve#t 
Er s 
*—— ih aus seiner Parteilichkeit für die Jungrürken kein Hehl ge- 
macht 
12. Mar (Duma.) Aus der Budgekrede des Minister- 
präsidenten und Finanzministers Kokowzew. 
ersten Male erreicht das russische Budget eine Höhe von mehr 
als drei Mickron Rubel. Die ordentlichen Ausgaben wachjsen durch- 
schninlich um #N—100 Millionen jährlich. Die Sttätoben wird dadurch 
jedoch nicht erschöpft und das Gleichgewicht des Budgeks in Zutunft nicht 
ejährdet. Selbst ein Mißwachs ist jast ohne Einfluß auf die Einnahmen. 
ie fünijährige Arbeit der Reichsduma hat bewirkt, daß die Einnahmen 
die Ausgaben um 10131/000000 übersteigen. Dies hat die Deckung der 
huhererdemklichen Ausgaben, die Bildung eines freien Barbestandes und 
ßge Tilgung von 205 Millionen Staatsschulden ermöglicht. Die Anleihe- 
t babn dem freien Barbestande nur elwas mehr als 50 Millionen 
zugeführt. Die ordentlichen Einnahmen sind in vier Jahren um 
20 v. H. gewachien. Es ist behanpiet worden, das Branntweinmonopol 
bilde die Grundlage des Staalsbudgets, jedoch hat das Monopol nur 7.8 
u. H. der Einnahmen gebracht. Steuerlast, die für 1912 10 Rubel 
à Noveken pro nopf ausmacht, ist seit 19008 nur um 38 Kopeken gestiegen. 
on 150 Millionen Rubel, um welche die Ausgaben der vier letzten Jahre 
die Volksansklärung, 47 auf die W und die Landwinschaft. 
Wenn Anleihen unnötig sind, das Staatsbudget wächst und die Bedürfnisse 
freigebig beiriedigt werden, so findet dies seine Erklärung in der Finonz- 
lage, dem Finanzsystem und den Berhältnissen Rußlands. Die Einnahmen 
wachsen alljährlich um ezwa 10 Prozent. Selbst unverdesserliche Peisimisten 
können einen Erfolg in der Umgestallung des Mirtichaftslebens nicht in Ab- 
rede stellen. Nach 10 Jahren dürite das ruisische Budger vier Milliarden 
Greichen. Eine Erschünerung des Gleichgewichts ist nicht zu befürchten. 
er Import der Export ergeben ein Saldo von 407 Millionen zu- 
wanl Rußlands. Alles das eröfinet einen günstigen Auoblick in die 
2 ukunst. In den vier letzten Johren ist der Goldvorrat um 570 Millionen, 
der freie Vorbestand von 256 Millionen auf 969 Minionen getiegen. Der 
Goldvorrat im Aucande beträgt 413 Millionen. Auch die ruisicchen Fonds 
haben sich gebesiert. Der Ministerpräsident gab sodann einen Ueberblick 
über die Tätigkeit der dritten Reichsduma und schloß, die Duma könne auf
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.