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Gctreu unserem Bündnis und unseren Ententen mit anderen Groß-
mächten, der Unterstützung unserer Freunde und Verbündezen sicher, sehen
wir für unseren Teil keinen Nutzen darin, die Gruppierungen der
Möchte in Gegensaß Aueinander zu bringen. Alle Regierungen, die das
Gebiet der gemeinsamen Besprechung der Grundfragen der gegen-
wärtigen volitischen Lane verleller würden, würden eine schwere moralische
Verantwortung übernehmen für die etwaige Möglichkeit späterer internatio-
naler Berwicklungen. Die Grohmächte haben zu triftige Gründe, um nicht
zu veriuchen, der künftigen Entstehung von Verwicklungen vorzubeugen, die
sich bis zu einer Bedrohung des europäischen Friedens auswachsen könnten.
Die ruisische Regierung hofft, daß die jolidarischen Bemühungen, von denen
die Vrohmächte beseelt in ihnen helien werden, ein Einverständnis über
die Lösung zu finden, die ihre Interessen mit den gerechten Ansprüchen
der Loltaga#orn versöhnen. Deswegen begrüße er, sagte der Minister-
präsident, aufrichtigst die Initiative der britischen Negierung, die
eine vorläufige digl di ne Besprechung der Fragen über die Liqui-
otion des Krieges, bei denen die Intereisen der Mächte mitipielen, vor-
schlug. Die sumpathische Aufnahme, der dieser Vorschlag in den Haupt-
stãdten Europas begegnete, ebenso die JZusaommenkunft der Botschafter
in London, die soeben begonnen habe, müßten, so hosfse die russische
Regierung, bie friedliche Vdiung der gegenwärtigen Krisis erleichtern. —
Der Minister schlofe Durchdrungen von dem aufrichtigen Wunsche, alle
Mittel zur Erhal tung des europäischen Friedens anzuwenden, drückt di
russische Regierung die Hofinung aus, daß mit Gones Hilfe udset Be·
mühnngen von Erfolg gekrönt und daß die künftigen Ereignisse die Lebens-
intereiien Rußlands nicht berühren werden, die zu vereibigen wir berufen
sind im Namen der Ehre und Würde unseres Lande
18. Dezember. (Petersburg.) Veruntelinn der Mitglieder
des Wyborger Hofsgerichts.
Schwurgericht erkonnte gegen den Bürgermeister Fagerstroem
und die Ratsherrn Palmtrot und Lukander, die angellagt sind, den Bauer
Hush der um Erlanbnis zum Betreiben eines Handels mit Wildbret
ann Wuborg nachgesucht hate, mit der Begründung, daß er einer fremden
Notionakicht angehöre, abgewiesen zu haben. Der Generalgouverneur von
dinnian erblickte in dieier Entscheidung einen überlegien Miderstand
das Reichsgeien vom 13. Juli 1912, durch das das russische und
finnländische Recht Kleichgestellt worden ist. und erhob Klage. Das Schwur-
gericht verurteilte Fagerstroem zu jechs Monaten und die beiden anderen
Angeklagten zu Foci Monaten Gejängnis.
18. Dezember. Durch kaiserliche Ordre sind die vier auf der
Admiralitäts= bezw. der Baltischen Werst im Bau befindlichen
Kreuzer erster Klasse der Baltischen Flotte zugeteilt worden.
25. Dezember. Rücktritt des Ministers des Innern A.A. Maka-
row wegen Meinungsverschiedenheiten mit dem Ministerpräsidenten.
Sein Nachfolger wird der Gouverneur von Tlschernigow Moaklakow.
30. Dezember. (Tauroggen.) Einweihung des Denkmals,
das Graf Heinrich Yorck von Warkenburg seinem Urgroßvater zur
Erinnerung an die in der Poscheruner Mühle geschlossene Kon-
vention setzen läßt.