Full text: Europäischer Geschichtskalender. Neue Folge. Achtundzwanzigster Jahrgang. 1912. (53)

478 Jerbien. (Dezember 21.—21.) Mesiasanre. (Februar 13.—Juni 15.9 
21. Dezember. Der Ministerpräsident Paschitsch hat den 
österreichisch-ungarischen Gesandten von Ugron aufgesucht und ihm 
das aufrichtige Bedauern der serbischen Regierung Üüber die Miß- 
griffe einzelner militärischer Organe in der Angelegenheit des 
österreichisch= ungarischen Konsuls in Prizrend Prochaska aus- 
gesprochen. 
22. Dezember. Die Negierung erklärte sich zu einer Genug- 
tuung in folgender Weise bereit: Sobald die österreichisch-ungarischen 
Konsuln nach Prizrend und Mitrowitza zurückgelehrt find und die 
österreichisch- ungarische Fahne gehißt hoben, werden ihnen die 
üblichen Ehren erwiesen werden. 
24. Dezember. Ein königlicher Erlaß verlängert das M 
bis zum 30. März 1913. 
XXI. 
Montenegro. 
13. Februar. Die russische Zeitung „Welscherna Wremja- 
veröffentlicht ein Interview mit dem König, worin dieser sagte: 
#ußhe, daß wir Balkanstaaten verlorene Söhne Rußlands sind. 
t in * kneerh# Plaon eines Balkaubundes nur realisierbar, 
wene rnbton klalegorisch sag:, daß es dies wnn#mn sonst bleibt der Balkan- 
bund eine Chimäre.“ Der Rönig schloß, als Soldat jühre er aus, wus 
aufrichtige, erprobte Freunde sagen. 
2. Mai. Der gewesene montenegrinische Ministerpräsident 
Jowanowitsch, der vor einem Monat mit mehreren Genossen aus 
dem Kerker nach fünfjähriger schwerer Kerkerhaft ausgebrochen und 
nach der Türkei geflüchtet ist, hat von dort aus an den König 
von Montenegro ein Telegramm gerichtet, in welchem er gegen den 
unerhörten Terrorismus des Königs protestiert und erklärt, daß 
die montenegrinischen Emigranten den Terrorismus der Krone durch 
den Terrorismus von unten bekämpfen werden. 
19. Juni. Neues Ministerium. 
Nach dem Rückiritt des Nabinens Tomanowitich übernimmt General 
Martinowitich den Vorsitz, das Ministerium des Feichen und interimistisch 
des Aeußern, das Ministeruum des Junern und des K ulius übernimmt 
Plamenas, das der Juitiz Vonlolitia, dos der Finanzen und öfient- 
lichen Arbenen Deljewits
	        
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