Full text: Europäischer Geschichtskalender. Neue Folge. Achtundzwanzigster Jahrgang. 1912. (53)

510 AIsien. (Januar 27.—Februar 6.) 
Japan habe nist auf d Aufrechterhaltung der Monarchie 
in China gedrungen. Die Aeußerungen, die der Gesandte in Peking dar- 
bber hemacht habe, seien nur ain Ausdruck seiner persönlichen Aufsassung. 
Vicomte Uchida erklärt serner, Javan halte an dem Grundsatz der Un- 
antastbarkeit Chinas fett. Japon sei bereit, das nach Verständigung 
mit Großbritannien gemachte Anerbieten zwischen den Kaiserlichen und den 
Revolmionären zu vermineln, zur Ausführung zu bigen jobald sich eine 
Lelegenhert findet. — Zwei Professoren der Universität Tolio, die Juristen 
und Soelima, die sich von den chinesischen Mocioznn hatten 
* Notzeer anielen lassen, werden ihrer Professur entsetzt. 
27. Januar. (China.) Kaiserliche Generale senden an den 
Thron telegraphisch ein Promemoria, worin sie die Errichtung der 
Republik fordern. 
28. Januar. (China.) Sunjatsen richtet an die Gesandt- 
schasten in elns ein Rundschreiben über Yuanschikais Doppelspiel. 
ch hat Yuanschikai versucht, die sofortige Abdankung des 
Kai gersd # ene ohn indes darauf die Einberufung der National- 
versommkung folgen zu laisen. Er hoffte offenbar, daß er auf diese Weiie 
sicherer die Vlalle an l be ärest erlangen werde. Er versucht, aller 
Welt Sand in die Augen zu streuen. Von den Mandschus verlangt er. 
sie sollten ihre Regierung zuoien; von uns verlangt er dasselbe. Er will 
eben allein an der Macht ble 
30. Januar. Egne) In Tolkio demissioniert die ganze 
chinesische Velondichest wegen der offenen Sympathie der japani- 
schen Regierung für die chinesischen Revolutionäre. 
30. Januar. (China.) uanschikais Vermittlungsvorschlag. 
Der Kaiser solle nicht abdanken, sondern das geistliche Oberhaupt 
der Bevölkerung Chinas und der Nebenländer bleiben. 
31. Jannar. (China.) Infolge der scharfen Repressions- 
maßregeln gegen die Revolutionäre in Mukden, wobei 837 Chinesen 
hingerichtet und mehrere Japaner verhaftet wurden, rückt eine ja- 
panische Truppenabteilung in Mukden ein. 
1. Februar. (China.) In der nördlichen Mongolei greifen 
Ausständische die chinesische Garnison von Lubnifti an, wobei auf 
Seite der Angreifer auch ein russischer Offtzier und zwei Kosaken 
verwundet werden. 
6. Februar. (Persien.) Die amerikanischen Hilfsbeamten 
des persischen Schatzamtes werden abgesunden. 
6. Februar. (Persien.) Der frühere Bizegouverneur von 
Täbris Zia ed Dauleh erschießt sich im englischen Konfulat, wohin 
er sich vor den Russen geflüchtet hatte, die ihm wegen seines Tele- 
gramms über die Niedermetzelung harmloser Bürger durch rusfische 
Truppen nach dem Leben krachteten.
	        
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