Full text: Europäischer Geschichtskalender. Neue Folge. Achtundzwanzigster Jahrgang. 1912. (53)

D# Beuich-r Reic und frins rinelses Glicher. (Jebrugr 20) 55 
die Stimme zu geben und auch keinem Sozialdemokraten, weil sie fordern 
müric, daß dern -¾ 
einen Zweck. ant erklärte das Sabenndt Wir sind eige entlich nur Fdlen 
um mil den bürgerlichen Parteien zu verhandeln. Darauf sagten wir: 
Dann haben wir hier nichts mehr zu tun, und entfernten uns. Darauf 
ichlosien sich uns die Vertreier der krchinign Volkspartei und der Nann#nl. 
liberalen ohne weiteres an. (Grosße eiterseit. Jetzt klom die enischeidende 
Siunde. Wir traten zusommen und bericten, was zu ktun war. In unsern 
b mit den Freisinnigen und Wa ν war von Hof- 
gängerei überhaut keine Rede gewesen. Wir erklärten uns bereit, den Kandi- 
dulen der ireisinnigen Partei als zweiten Bizepräsidemten zu wählen und 
verlangten den ersten Mizepräsidenten für uns, und dafür eine schriftliche 
Erklarung. daß die Nationalliberalen für unsern K#nbaren stimmen würden. 
Doraus stränbie sich Herr Schisfer ganz gewallig, diese Erklärung wollte 
er nicht geben. Wir wollien uns nicht darauf einlassen, denn wir wußten, 
daß der rechtschende Klügel unsern Kandidaten nicht wählen würde, trotz- 
dem die Fraktion es beischlossen hatle. Auf die Einwendungen des Ab- 
gcorduneien Schifier erwiderten wir, wir würden am folgenden Tagye eine 
Frattions inung abhalten und den Naionlliberate darüber berichten. 
cingen wir auseinander. Wir uniererseits kamen nun einstimmig 
überein, da wahrscheinlich aus der ganzen Sache nicht's werden würde, einen 
eigenen Peältdelen durch alle Wahlgänge auszustellen. Nun kamen die 
Oerren Nationalliberalen Iu uns und erklärten, sie hällten beschlossen, den 
Prinzen Schonaich Carolath als Präsidemen vorzuschlagen, und sie seien 
beren, der Sozialdemokratie den zweiten Bizepräsidenten zu ũberlajsen. 
Avber ale ehrliche Männer mäüßiten die Ationatliveralen. uns sagen, eine 
Garantic dafür, daß unjer Kondidat gewöhlt würde, könmen sie nicht über- 
nehmen. Darauf on en wir: Gut, baun b es beie unjerem BSeichind. 
Zu aller Ueberraschung erhielt ich bei dem dritten Wahlgange 175 Stimmen, 
es muten also auch zahlreiche nationalliberale Stimmen dabei sein. (Großze 
Deilerle: Ebenso mußie für den Wizepräsidenten Scheidemann eine 
großere Anzahl nationalliberaler Stimmen abgegeben sein. Die Aieer. 
Aniiehen gemocht, und dicies wurde noch vermehrt, als der Aeiod 
Weite Rizepräsident Paasche unter einem moroliichen Zwange auf seinen 
Sis verzichtete. Es wurden die Proteste im Lande bekannt, die Parzei 
war in einer unangenehmen und peinlichen Lage. Das war nichi uniere 
Schuld. Nun scheint man nach einem Ausgleich u suchen, nach irgend- 
iimem Sündenbock, und der joll ich geweien sein. (Große Heiterkeit.) Eine 
Eur Nolle hat mir mein Lebiag nicht gevaßt. Die Schilderung des 
Abg. Schiffer muß ich als vollstandig unrichtig emtichieden zurückweiien. 
Abg. Haase (Sd.): Der Abg. Schifier hat an den grundiegenden 
Verdondiulgen gar nicht teilgenommen. Ich kann nur konstalirren, daß 
teine eigenen Parteifreunde aus eigenem Antricbe die Erllarung abgeneben 
hoben, sie erkennten den Anipruch der sozialdemokratischen Fraktion auf 
den Posten des ersten Vizepräüdenten an, da sich ia die Sozialdemokratie 
bereit erklärt habe, die staaksrechtlichen Verpnichunen die mit dem Posten 
verbunden seien, zu erfüllen: mehr zu sordern häiten sie keinen Anla. 
Erit als der Abg. Schisser auf der Bildfläche erichien, wurde diese Grund- 
kn wieder verschoben. Er brachte die an sich ichon erledigte Frage wieder 
uis Tadet, und ich habe ihm jilbst bei dieser Gelegenheit erllärt, die 
Aerce der höfischen Verpflichiungen sei längst erledige, da seine eigenen
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.