Full text: Europäischer Geschichtskalender. Neue Folge. Achtundzwanzigster Jahrgang. 1912. (53)

Das Merische Rich und seinr kintelurn Glirder. „Februar 27. 28.) 65 
27. Februar. (Berlin.) Zum Verbandsdirekkor von Groß- 
Berlin wird der Berliner Stadtkämmerer Dr. Steiniger gewählt. 
Sein Gegenkandidat Voigt (Barmen), der vom Berliner Ober- 
brgeruurster empiohlen war, wird spöter Soetbürgeweiste- von Frank- 
V 
27. Februar. (Bayern.) Eröffnung des Landtages durch den 
Pringregenten. 
Der Miniterorssidem, l die Thronrede. in der es hei#t: 
.„Nach den erregten Zeiten des Wahlkampfes heißt es nunmehr, auf 
Beden der staatlichen 4. sich enn zu enaussan 
Acbeit, die den Blick auf das Ganze richiek, auf das Veu, d gelieblen 
Baterlaudes. Moge re allmächtige (hon, dies ist heises # Vanern 
und dem Deulschen Neich auch iernerhin das Glück einer kbei Enl- 
witweg im Innern wie nach aus#en gewähren und die Arbeit, an die Sie 
nunmehr berantreien, mit jeinem Segen begleiten.“ 
27. Februar. (Mörs bei Duisburg.) Verhaftung des eng- 
liichen Sprachlehrers Aller wegen Spionageverdachtes. 
27. Februar. (Landtagsersatzwahl.) Im Wahlkreise Arns- 
walde-Friedeberg-- Frankfurt a. O. erhielt alle 237 Stimmen der Gou- 
verneur a. D. v. Schuckmann (Dk.). 
W. Februar. (Bayern.) Abgeordnetenkammer. Wahl eines 
Frafdinn von Zentrumsmitgliedern. Staatsbudget. 
in Präsidenten wird Dr. v. Orterer wiedergewählt. GWuenr Vize- 
Nie fwid v. Fuchs, zweiter eri wird Frank Weid 
us s Finangministers v. BVre aiden Das 
Undget für die laufende wodender balanziert mit rR#n Mark 
im Ordinarium und mit 62 403000 Mark im Extraordinorium. Seil der 
Vorlage des Budgets im Septembrr v. J. haben üich verschiedene Aende- 
rungen ergeben, die jene Vudgauistellung leils ungünstig, leils günstig 
beeinfluien. So erhöhen sich die Malrikularbeilräge nach dem Reichsetol 
oulW 23454/700 Mark, also jährlich um 2 314x/ Mark, woraus für 132 Jahre 
eine Mehrausgabe von jäöhrlich 20510000 Mark erwöchs. Der Minister 
fuhrte hierzu des näheren aus: Wie ganz anders müsite der Abschluß der 
Ausgaben und Einnahmen für Won zum Nachteile des bauerischen 
Budgets aussehen, wenn es nicht geglückt wärc, durch die Marcheiinn- 
rejorm das Reich mehr auf eigene Füße au stellen, insbesondere die 
üungen an Motrikularbeiträgen auf eine Reihe von Jahren zu bern 
und die eigenen Einnahme n des Reiches in einem Maße zu stärken, daß 
nicht nur der weientlich höhere Bedari des Reiches gedeckt, sondern auch 
die Schulden#ilgung energisch in Angriff genommen werden konnte. Es 
ergibt ih sche acber Foee n dem Ste ein ungedeckter Fehl- 
beirag v nn damit gerechnet, daß der Febtbetrag. 
der Jos -rtn * 1909 zu d 17 Millionen Mark nach dem Vor 
ichlage der nn 505, bdet'n und dadurch eine weitere Belastung des 
Etats cer allgemeinen Staatsschuld hintangehalten wird, ferner daß der 
Vorschlag der Staatsregierung auf Einführung der niassenlonzerie an · 
genommen wird u nd die hieraus veranschlagte Einnahme zu jährlich 
2215000 Mark im Hoge verbleibt. 
Europälicher Geschlchtskolender. L. 11. 5 
 
	        
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