80 Das Derisqhe Reiq aub seint einjelien Glieder. (Mãrz 15.)
15. März. (Preußisches Abgeordnetenhaus.) Beratung
des Etats des Ministeriums der geistlichen und Unterrichtsangelegen-
beiten-3 Titeh Ministergehalt. Staat und Kirche.
Dr. Dittrich (3.): Wir leben grundsätzlich in einem christ-
lichen e b wenn auch im Laufe der Zeit manche Einrichtung getroffen
worden ijt, die sich mit dem Wesen eines christlichen“ Staales nicht mehr
rech! vereinigen läßt. Das mindeste, was wir vom Staate verlangen, ist,
daß er der Kirche die volle Freiheit in ihrer Bettigung läßt. Da müssen
wir die Forderung, die wir in jedem Jahre erhoben haben, auch heute
wieder erheben, daß den Orden die volle Bipe egungsfreiheit witdergegeben.
wird. Der Andrang zu den Hochschulen ist zu gzroß. Die Unterrichts-
verwallung wird dahin wirken müssen, daß denjenigen Knaben, denen die
Fähigkeiten fehlen, rechtzeitig ein Mink gegeben wird, daß sie sich einem
anderen Berufe zuwenden. Einen guten Erjolg verspr reche ich mir von der
Babahn daß den Provinzialschulräten der Bureaudienst abgenommen
n soll, damit lem lebhafiere Fühlung mit den ihnen unterstellten
mu nehmen könn In der Gestaltung der zellchiedenen. Schul-
#m#teme wäre eine groheere Stabilität, eine uroße Ruhe sehr W
damit man die Erfolge dieser Systeme abwarten kann. Für die
meinden, die nicht in der Lage sind, den Lehrern eine Orlszulage zu de
wäre eine staatliche Umterstützung dringend notwendig. Der Lehrermangel
goll, wie uns in der Kommission erklärt wurde, durch die Errichtung
einiger neuer Seminare bescitigt sein. Aber wäre dann noch eine ge-
nügende Zahl von Lehrern vorhanden, wenn alle überfüllien Klossen jo
geleillt würden, daß normale Rlaisen entstehen? Das ist allerdings ein
schwieriges Problem, nicht nur für die Siaaleregierung, sondern auch für
die Kommunen, die oft schon bus an die Grenze ihrer Leistungsfähigkeit
egangen sind. An Lehrerinnen ist jebt allerdings geradezu ein Ueberilu 5.
ist zu bedanern, daß in den Präparaudenanstalten vielfoch recht jun
Lehrkräste beschäftigt werden: das liegt an den schlechten Gehaltsverhält-
nissen. Es macht sich eine Opposition gegen die Beleiligung von Lehrekn,
die nicht die Maturitälsprüfung bestanden haben, an Universitätskursen
geltend. Es liegt ein Antrag vor, der hier einc bessere Regesung schaffen
will. Die Voltsichule wollen wir auf ihrer altbewährten Grundlage er-
halten, auf dem Zusammemwirken von Staat und Kirche. Die geistliche
Ortsschulinipenion soll ja auch erhalten bleiben; sie soll dem Geistlichen
die Moglichteit eines wirkiamen Einflusies auf die Schule gewähren. Da-
mit in Widerspruch sicht aber das Bestreben, daos Rektorenspystem immer
mehr sich ausbreiten zu lassen. Durch die Ingendpslege müsien wir auf
—
"
Sozialdrmokralie schon mit ihrer — der schulentlassenen Jugend
durch ihre Ingendorganisorionen erreicht hat. Es ist enzuerkennen, was
Siaat schon in der Zugeudvnen geleistet hat: aber es muß noch viel mehr
geichchen, und dabei darf nicht so großes Gewicht auf die — des
Leibes gelegt werden, sserlen auf die Festigung des Chara
. Dr. v. de (Nl.): Das war nach gseren An nicht
nanig. daß der Porereinur zu Aufang seine katholischen Ansprüche vertreten
hat; deun der Staat trägt diesen Ansorüchen vollkommen Rechnung.
Alderjpruch im 3.n Diese Forderungen sind so alt wie der moderne
aa#t: aber der Staat würde an seinen Grundlagen rütteln, wenn er
seine Stellung zu diesen Fragen ausgeben wollte. Der Papst hat einmal
zu dem Abgesandten des Kaisers, dem General von Los, gesagt, daß es
der kotholischen n#irche gerade in Deulschland gut gehe. Unsere Kultur be-