Full text: Europäischer Geschichtskalender. Neue Folge. Dreißigster Jahrgang. 1914. Zweite Hälfte. (55b)

Spanien. (Dezember 11.—19.) 515 
Deutsche erzogen wird, wer die unvergleichlichen Museen Deutschlands 
besucht hat, wer da weiß, daß es in Deutschland keine Analphabeten 
gibt, daß Männer und Frauen selbst der bescheidenern Stände die Verse 
ibrer hervorragendsten Dichter und die Werke ihrer unvergleichlichen Ton- 
künstler auswendig kennen, und wer nun jetzt sieht, wie dieses ganze deutsche 
Kulturvolk sich erhebt, um das Vaterland mit seinem Blut zu verteidigen, 
ohne daß das Heer aus Söldnern oder Kolonialtruppen besteht, der ist 
dessen ganz sicher, daß, wenn die deutschen Truppen sich gezwungen ge- 
sehen haben, irgendein Kunstdenkmal zu zerstören, sie es jedenfalls nur 
getan haben, um das eigene Leben zu verteidigen. Ich zeichne, Herr Pro- 
fessor, hochachtungsvoll und ergebenst Prof. Dr. José Jordan de Urries y 
Azara. Angeschlossen sind die Unterschriften der Professoren: Eduardo Perez 
Agudo, Martiniano Martinez, Cosme Parpal, José Amoros, Claudio Mi- 
ralles de Imperial, J. J. Baro y Comas, Pedro Fonty Puia. 
11. Dezember. (Kammer.) Budgetdes Unterrichteministeriums. 
Rücktritt des Unterrichtsministers. 
Während der Budgetberatung erklärt Unterrichtsminister Bergamin, 
die geforderten Mehrausgaben würden von denjenigen bekämpft, die Spa- 
nien ins Verderben führen. Graf Romanones fühlt sich getroffen und er- 
klärt, die Kammer könne die Debatte nicht fortsetzen, solange Bergamin 
Minister sei. Die Liberalen drohen, den Saal zu verlassen. Unter großer 
Erregung kündigt Bergamin an, er werde zurücktreten. 
12. Dezember. Der König beauftragt den Finanzminister mit 
der interimistischen Führung des Unterrichtsministeriums. 
19. Dezember. (Kammer.) Die Budgets des Kriegs= und 
des Unterrichtsministeriums werden nach lebhaften Debatten an- 
genommen. 
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