VI.
Frankreich.
5. Jan. Konferenz des Vierverbandes in Rom. (S. Italien.)
9. Jan. (Kammer und Senat.) Wiederaufnahme der
Sitzungen.
In der Kammer wird Deschanel mit 308 von 359 Stimmen wieder
zum Präsidenten gewählt.
10. Jan. Antwort der Verbandsmächte auf die Note des
Präsidenten Wilson vom 18. Dez. 1916.
Ministerpräsident Briand überreicht in Gegenwart des belgischen
Ninisters des Aeußern Baron Beyens dem Botschafter der Vereinigten
Staaten Sharp im Namen aller alliierten Regierungen folgende Antwort-
note auf die am 18. Dez. 1916 (s. Jahrg. 1916, Verein. Staaten) von Präsi-
dent Wilson den kriegführenden Staaten gemachte Mitteilung: Die alliierten
Regierungen haben die Note, welche ihnen am 19. Dez. 1916 im Namen der
Regierung der Verein. Staaten übergeben wurde, erhalten. Sie haben sie mit
der Sorgsalt geprüft, welche gleichzeitig ihre richtige Empfindung von dem
Emst der Stunde und ihre aufrichtige Freundschaft für das amerik. Volk
gebot. Im allgemeinen legen sie Gewicht darauf, zu erklären, daß sie den
hohen Gesinnungen, von denen die amerik. Note beseelt ist, den Zoll ihrer
Anerkennung darbringen, daß sie sich mit allen ihren Wünschen dem Plane
der Schaffung einer Liga der Nationen anschließen, welche Frieden und
Gerechtigkeit in der Welt sichern soll, und sie erkennen alle Vorteile, welche
die Einrichtung internationaler Bestimmungen zur Hintanhaltung gewalt-
-amer Konflikte zwischen den Nationen für die Sache der Menschheit und
der Zivilisation bringen wird, Bestimmungen, welche die erforderlichen
abnahmen (sanctions) in sich schließen müssen, um die Ausführung zu
gewährleisten und so zu verhindern, daß die anscheinende Sicherheit nicht
daz diene, neue Angriffe zu erleichtern. Die Erörterung künftiger Ab-
nachungen, welche einen dauerhaften Frieden sichern sollen, hat jedoch zu-
nchst eine befriedigende Regelung des gegenwärtigen Streites zur Vor-
aussetzung. Die Alliierten empfinden ebenso tief wie die Regierung der
ßerein. Staaten den Wunsch, möglichst bald diesen Krieg beendet zu sehen,
ür den die Mittelmächte verantwortlich sind, und welcher der Menschheit
grausame Leiden auferlegt; aber sie sind der Ansicht, daß es unmöglich ist,
bereits heute einen Frieden zu erzielen, welcher ihnen die Wiedergutmachungen,
Rückerstattungen und Bürhschaften sichert, auf welche sie ein Recht haben
infolge des Angriffs, für welchen die Mittelmächte die Verantwortung
kragen und der im Ursprung gerade darauf abzielte, die Sicherheit Europas
sugrunde zu richten. Die alliierten Völker hegen die Ueberzeugung, daß
se nicht für ein selbstsüchtiges Interesse, sondern zum Schutze der Un-
abhängigkeit der Völker, des Rechtes der Menschheit kämpfen. Die Alliierten
find sich volllommen klar über die Verluste und Leiden, welche der Krieg