Full text: Europäischer Geschichtskalender. Neue Folge. Dreiunddreißigster Jahrgang. 1917. Zweiter Teil. (58b)

#uenbur#. (Januar 4.—Juni 18.) 581 
XI. 
Luxemburg. 
4. Jan. An Stelle Welters übernimmt Obergerichtsrat Leclere 
das Ministerium für Ackerbau, Handel und Industrie. 
Die übrigen Mitglieder des Kabinetts Thorn bleiben im Amt. L. war 
im Kabinett Eyschen Generaldirektor des Innern und trat mit anderen 
Kabinettsmitgliedern wegen der Affäre Oster 1915 zurück. 
5. April. Kammerergänzungswahlen. 
Bei den durch die Ergebnisse der letzten Volkszählung notwendig ge- 
wordenen Kammerergänzungswahlen im Kanton Esch werden die von der 
Rechtspartei unterstützten Gegner der bisherigen lib.-soz. Blockmajorität, der 
Arbeiterkandidat Herschbach und Mittelstandsvertreter Nösen, mit großer 
Mehrheit gewählt. 
24. April. Rücktritt des Kabinetts Thorn. 
Z1 Beginn der Kammersitzung erklärt Staatsminister Thorn, da die 
setzige Regierung nicht mehr das Vertrauen habe, das sie verlangen müsse, 
indem Erzeuger wie Verbraucher ihre Pflicht schlecht erfüllten und die 
Presse mit wenigen Ausnahmen zum Widerstande gegen die Regierungs- 
vorschriften ermuntere, habe die Regierung ihr Mandat in die Hände der Groß- 
EEz zurückgelegt. Darauf verlassen die Regierungsmitglieder den Saal. 
ach dem Weggang stellt Abg. Thorn (Soz.) den Antrag, eine Glück- 
wunschadresse an die russische Regierung zu senden. Die Kammer 
erklärt sich mit 26 gegen 20 Stimmen bei 5 Stimmenthaltungen in dieser 
Frage für inkompetent. 
18. Juni. Bildung des Kabinetts Kauffmann. 
Präsidentschaft, Aeußeres, Finanzen und Kultus übernimmt der bish. 
Generaldirektor der Finanzen Kauffmann; Justiz und Oeffentlichen Unter- 
richt der bish. Generaldirektor des Innern Moutrier; Oeffentliche Arbeiten 
der bish. Generaldirektor dieses Departements Lefort; Ackerbau und Lebens- 
mittelversorgung Faber, Ingenieur und Vizepräsident der Kammer; In- 
neres, Handel und Industrie Distrittslommisar Kohn. 
Das Kabinett hat sich bereits am 24. Mai in etwas anderer husemmer- 
setzung gebildet, doch hat Dr. Calmes, Prof. a. d. Univ. Frankfurt a. M., 
der das Finanzministerium übernehmen sollte, nachträglich diese Berufung 
abgelehnt, so daß eine Neuordnung des Kabinetts nötig wurde.
	        
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