Full text: Sächsische Geschichte.

Auflösung u. Wiederherstellung der Wettinischen Macht. 45 
5. Juli 1379 zunächst die Verwaltung ihrer Länder, und 
nach dem Tode Friedrichs III. (26. Mai 1381) durch den 
Vertrag von Chemnitz 13. November 1382 die Länder 
selbst. Die Söhne Friedrichs erhielten das Osterland (Leipzig 
und Altenburg) und das meißnische Vogtland, Balthasar 
Thüringen, Wilhelm I. (der Einäugige) Meißen. 
. Während Thüringen unter Balthafar (17 1406) und 
seinem Sohne Friedrich dem Friedfertigen (1 1440) für 
Jahrzehnte seine eigene Wege ging, verfolgte der tatkräftige 
Wilhelm I. der Einäugige (1382 —1407), schon durch seine 
Vermählung mit Karls IV. Nichte Elisabeth in die böh- 
mischen Händel und in die Reichsangelegenheiten tief ver- 
flochten, mit Nachdruck besonders das Ziel, Meißen abzu- 
runden. Er erkaufte 1402 von den Herren von Colditz die 
schon 1394 ihm verpfändete Herrschaft Eilenburg, eines der 
ältesten Besitzstücke der Wettiner, eroberte in demselben Jahre 
den reichen, teilweise unter böhmischer Lehnshoheit stehenden 
Besitz der Burggrafen von Dohna (Dohna, Wesenstein, König- 
stein, Rabenau, Königsbrück, Auerbach i. V.), erwarb 1404 
von König Wenzel Pirna als Pfand und 1407 die Herr- 
schaft Colditz, ja er setzte sich durch den Ankauf von Riesen- 
burg, Ossegg u. a. sogar an der Südseite des Erzgebirges 
auf böhmischem Boden fest. Da er ohne Erben starb, so teilien 
die osterländische und die thüringische Linie seinen Besitz, 
wobei diese die östliche, jene die an ihre Länder angrenzende 
westliche Hälfte erhielten. Schon vorher hatte Friedrich IV. 
der Streitbare, Friedrichs des Strengen ällester Sohn (1382 
bis 1428, bis 1425 mit seinem jüngeren Bruder Wilhelm II. 
gemeinsam herrschend), sein Gebiet durch Ankauf mehrerer 
Herrschaften in Thüringen (Saalfeld, Kahla, Roda), Franken 
(Königsberg) und im Vogtlande (Weida) u. a. vergrößert 
und durch seine Teilnahme am großen süddeutschen Städte- 
kriege (1388/89) die Entscheidung zu gunsten des Fürsten- 
1379 
1382 
1382 
bis 
1407 
1402 
1404 
1407 
1382 
bis 
1428
	        
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