39
burg, als ein geborner Markgraf zu Brandenburg, und dann Georg Albrech-
ten, Sigmund und Johann, gleichfalls Markgrafen zu Brandenburg, und dann
Moriz und Ludwig, Philips und Friederich, Landgrafen zu Hessen, Gra-
fen zu Catzenelnbogen, Dietz, Ziegenhain und Nidda, u. s. w. bekennen vor uns
und alle unsere Erben und Nachkommen offentlichen und in diesem Briefe, allen
Leuten, die ihn sehen oder hören lesen: Nachdem unser der Chur- und Fürsten
zu Sachsen und Hessen Urältern und Vorfahren, löblicher und seliger Gedächt-
niß, von undenklichen Jahren sich mit allen ihren gegenwärtigen und zukünftigen
I.anden, Chur- und Fürstenthümer, mit gnädigstem Consens und Bekräftigungen
weiland der Römischen Kayser und Königen, zusammen verbrüdert, auch unser
der Chur- und Fürsten zu Brandenburg Vorältern, löblicher Gedächtniss, sich
vor dieser Zeit gleicher Gestalt in dieselbe der Häuser Sachsen und Hessen her-
gebrachte Erbverbrüderung begeben und eingelassen, darzu alle drei Häuser
Sachsen, Brandenburg und Hessen in besondere Erbvereinigung von langer Zeit
hero mit einander herkommen, inmassen deßhalben auch sonderliche Siegel und
Briefe zwischen ihren Liebden allerseits aufgerichtet und noch vorhanden seyn,
daß wir uns dem allen zu Folge, Gott zu Lob und Ehren, und sonderlich von
wegen itziger Läuften und vorstehenden des heil. Reichs Gelegenheiten, um ge-
meiner Wohlfart willen, mit wolbedachtem Muthe und gutem Rathe unserer Räthe,
Mannen, und der Unsern, durch angeborne Lieb, rechter Treu und sonderlicher
Freundschaft willen, auch mit sonderlicher Erlaubnis und Gunst des allerdurch-
lauchtigsten, großmächtigsten, unüberwindlichsten Fürsten und Herrn, Herrn
Matthiä, Römischen Kaysers, unserg gnädigsten lieben Herrn, uns, unsern Lan-
den und den Unsern zu Friede, in dem Besten erblich verbrüdert, gütlich ver-
einiget, zusammen gethan und gesetzt, und gegen einander Auf- und Uebergebung
gethan haben; verbrüdern, vereinen, und thun uns zusammen gegenwärtiglich,
in und mit Kraft dieses Briefes, in der allerbesten und beständigsten Form,
Weise und Maß, als solches jure publico militari, und sonst zu Recht geschehen
kann oder mag, mit allen unsern Churfürstenthumen, Fürstenthumen und Herr-
schaften, Lehen, Angefälle, Anwartungen und Pfandschaften, mit allen unsern
Landen und Leuten, die wir itzo haben oder nachmals gewinnen mögen, also:
ob geschehe, das der allmächtige Gott lang zu verhüten geruhe, daß unsere
einige vorgenannte Parthei oder unsere Leibes-Lehen-Erben nach uns hinfüro
von Erben zu Erben stürben und von Todeswegen abgingen, ohne mannliche ehe-
liche rechte Leibes-Lehens-Erben, daß alsdann derselben abgegangenen Chur-
fürstenthum, Fürstenthum und Herrschaften, Lehen, Angefälle, Anwartungen und
Pfandschaften, mit Landen und Leuten, Erben, Eigen, Kleinodien, Schulde und
“Gülte, Geschütze und zugehörige Artollerey, auch aller ander fahrenden Haab,
nichts ausgeschlossen, beweglich oder unbeweglich, die wir itzund haben, oder
wir oder unsere Leibes-Lehens-Erben noch gewinnen würden, in allermassen wie
folget, auf die andern Chur- und Fürsten und alle ihre Leibes-Lehens-Erben
gänzlich und gar zu Erbeigen, in allermassen, als die von natürlicher angeborner
Sippschaft, nach Kayser Rechte, gesatzten Rechten und löblicher Landesgewohn-
heit vererbet und angestorben weren, gefallen und erblich bei ihnen und ihren