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genannten Orte, als Prinzip anzunehmen, und da, wo diese
keine Auskunft geben, sich an die Dekanatsregister zu hal-
ten? Nach diesem Grundsatze hat Pallhausens Nachtrag Seite
253 ff., die Grenzen des Chiemgaues so scharf und richti 9
bestimmt, daß hierüber jedes fernere Work überflüssig wärc.
Das Leukenthal mit Elmau, Jachberg, Kessen, Kitbüchel
und Waidring, setzt von Hormayer nach Urkunden, in den
pag. Inter valles, es kann also nicht in den Chiemgau ge-
hören. Die Grafen von Burghausen, wenn auch Stamm-
verwandte der Wasserburger, dürfen mit mehr Grund zum
Isengau, wo ihr Hauptsitz Burghausen lag, gerechnet wer-
den. Die Begüterung der Andechse in diesem Gau, hat
schon Hormayer in seinen Tyroler Almanachen dargethan, H.
v. L. hat sie in seiner akad. Abhandl. Seite 36 selbst behaup-
tet, hier spricht er sie, ohne weitere diplomatische Beweise,
wieder ab. 1
46. Isengau.
H. v. C. hat hier den Umfang des Gaues, ziemlich ge-
nau durch das Archid. Gars bestimmt. Bey der Aufzählung
der Hauptorte, wird hier richtig Burghausen genannt, Seite
153 ward es dem Chiemgau zugezählt. Diupstatum im
cong. Arnon. für Taubenbach oder Dietfurth erklärt, (er-
steres westlich Simbach, gehbört in den Rotachgau) dürfte eher
auf Tiefstädt bey Gern passen. Gegen die Vermuthung des
H. Autors, daß früher Isen= und Zeitlarngau gleichbedeu-
tend gewesen, streiten die Urkunden, die deutlich dem bst-
lichen Theile den Namen Zeitlarngau, dem westl ichen d. N.
Isengau beylegen. Der Zeitlarngau koͤmmt in den aͤltesten
Zeiten gar nicht vor, denn im cong. Arnon. erscheinen alle
seine Orte im Isengau; erst im XI. Sacc. erscheint er, und
umfaßt ziemlich genau das spätere Gebiet, der Grasschaft
Burghausen, (mit Ausnahme des Distrikts nördlich des Inns,
der zur Grafschaft Julbach gehörte, s. v. Lang Abhandlung
1813 Seite 64.) einer comitia; die wohl aus den dyna-
stischen Besitzungen der Plaine im Isengau entstand. s. ibid.
Seite 60. —
Die von Sirnngibl I. cit. S. 190 ff. genannten Orte:
Pasgreini, (wohl Purgreiui — Burgkein) Tegarinwu,