Full text: Bayerns Gauen nach den drei Volksstämmen.

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Urkunde bey Hormayer. Lettere Stelle widerlegt auch H. 
v. L. Meinung, der den Comitat Botzen, vom bajoarischen 
Norithal abkrennen will. Es freut mich übrigens, daß hier 
der H. Autor den Unterschied einer Gegend, und eines 
Gaues bey ein und derselben Benennung zugibt, s(. Seite 
162 — er wird dann bey andern Fällen, wo dieser Umstand 
weit klarer zu erweisen ist, denselben nicht umstoßen wollen. 
— Daß wenigst noch unter den Welfen Tyrol, und das No- 
rithal zu Bayern gehörten, beweißt eine Stelle im Saalbuch 
von Ranshofen, Mon. Boic. III. Pag. 288 anno 1101. 
wo die Grafen von Mareith unter „den Principibus 
Welfi Ducis Bajoariorum“ ersscheinen. 
51. Pinkschgau. 
Nach v. Hormayers Angaben richtig bezeichnet, sowohl hin- 
sichtlich der Grenzen als der Gaugrafen. Gegen den von H. 
v. Lang erhobenen Sweifel, ob die Agilolfinger auch Landes- 
herrn im Vintschgau gewesen, dient als Erwiederung die 
Stelle Aribos in vita. Corbin: „Majas, boicae dic- 
tionls, primum ab ltallae castrum erat“ dann eben 
da, wo Grimwald den Einwohnern „lam venusticac 
vallls duam allis circumquaque" beflehlt; ferner dessen 
Schenkung on Korbinian „in Majas, Kains et Chorzes“" 
Hund M. S. L. 90. An. 730 heißt es freylich wieder: 
„ in castrum Majas dominabantur Longobardl.“ Deß- 
wegen sagt auch Hormayer ausdrücklich: „der Vintschgau ge- 
hörte unter den Agilolfingern ganz bestimmt zu Bayern, (mit 
Ausnahme vorübergehender longobardischer Okkupation) unter 
den sächsüischen und salischen Kaisern zu Churrhätien,“ und 
mit diesem zum Ducat. Alemanniae. Sins und Puntalt 
welche Hormayer im Oberinntkhal nennt, gehören in das un- 
tere Engadein, das vom Vintschgau aus verwaltet wurde, 
(s. oben Note 74) da ohnehin erst 1649 Graubündten, die 
tyrolischen Rechte an sich kauffe. Jene Stelle des Bischofs 
von Chur Seite 163, trägt aber für ihre Zeit und die da- 
maligen Verhältnisse, (H. v. L. möge sie in seinen bayrischen 
Jahrbüchern selbst erwägen) zu sehr das Gepräge des Ab- 
sichtlichen, um sie anders als sehr bedingt zum Beweise an- 
nehmen zu können. Berthold Gaugraf im Vintschgau und
	        
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