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ergibt sich ziemlich zuverlässig, daß der ältere Besitz der Ahn-
herrn der Grafen von Scheyern = Wittelsbach im untern
Hausengau gewesen. Sie gelangten zu diesem Comitate im
obern Donaugau; (vielleicht Pargau, aber nicht Pergengau)
— der Stiftungebrief von Kuebach, Hund Met. S. II.
172. nennt ihn „Com. Herzhusa“ — erst nach dem Aus-
gange der, aus dem Geschlechte von Sempt und Ebersberg
stammenden Grafen mit Udalschalk, vermuthlich um 1040,
— er erscheint um 1033 zuleht, — deren Grafschaft im Hartin-
gau zwischen 1045 u. 65 ebenfalls an sie fiel, und mit welchen
Grafen sie, nach allgemeiner Meinung, Stammverwandt wa-
ren. 101) — Nicht Udalschalk wie Seite 169 irrig steht,
sondern Adalbero gründete Kunbach, zeug oben angezogene
Urkunde.
54. Kelsgau.
Dieser Gau ist westlich wieder der Dibcesangrenzen we-
gen, zu sehr eingeengt, indem ihn der Verfasser ganz in das
Regensburger Bisthum drängte. Er reichte aber noch in das
Bisthum Eichstädt hinüber, und begriff daraus den größten
Theil des Ingolstädter Capitels. „Abbacin Baringen (Ber-
gen nördl. Neuburg) wird deutlich in den pagus Nortgowe,
aber in den comitat Beringeri gesetzt,“ (Heyberg. Cod.
prob. Jvro 11.) und erscheint noch zweymal im Nordgau.
(. Schultes hist. Schristen Seite 28. und Pallhausen I. cil.
Seite 191. Adelschlag und Meckenlohe gleich nördlich er-
scheinen, „in Bajoariae regione, pago Chelesgowm:;
Cvit. St. Walburgi). 102) Dieß sind Beweise, daß der
Distrikt von Mehring und Kösching westlich, der zum Spren-
gel von Eichstädt gehörte, dennoch im Kelsgan lag. Daß
aber jener Theil des Kelsgaues links der Donau ebenfalls
im comitatu Nortgowe, “ d. i. im Verwaltungsbczirk des
Markgrafen auf dem Nordgau lag, beruht nicht auf alten
lor) Otto II., Sohn Otto I. Grafen im Kelsgan, Nachkomme
des Pfalzgrafen Arnulf, erhielt den Comitat im Pargau
von Kaiser Heinrich III.; die Allode fielen an Freysing.
102) Warum hat H. v. L. Seite r11 diese entscheidende Ber
zeichnung verschwiegen? Vermuthlich weil sie seine, daselbst
gegebene Erklärung umgestoßen hette.