Full text: Bayerns Gauen nach den drei Volksstämmen.

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Linie dort ihre Stammgüter, besonders den Comitat Schnait- 
see hatte. 
Was den pagus Pleoninga betrifft, so erscheinen aller- 
dings in jener Gegend viele Orte auf ing, als Neuhing, Er- 
ding, Ding r2c. in den Urkunden; keines aber hat, wie Plie- 
ning den Beysatz Pagus; der auch, für Dorf genommen in einer 
so frühen Seit, wo in dieser Beziehung immer, die urkundlichen 
Benennungen villa, locus, vicus gebraucht werden, durch- 
aus noch nicht üblich ist. Man würde also diesen bagus Pleo- 
minga dennoch für einen kleinen Distrikt, etpa mit marca 
gleichbedeutend, annehmen müssen. „Niuchinga in pago 
Hartinga, in comitaln Eberhardi“ ao. 950. 107) 
gehört doch bestimmt in diesen Gau; v. Lang nimmt hier ohne 
weitern Grund eine falsche Bezeichnung an, (. Seite 188, 
weil Neuching zehn Jahre früher in den Sundergau, comit. 
Abrami gesetzt wird. Dieß ist allerdings richtig, aber kann 
nicht dic letztere Bezeichnung die falsche, oder wenigst Neu- 
ching, irrthümlich in den Sundergau gesetzt seyn, da es mit 
Helfendorf in der Urkunde zusammengestellt ist. s. Ried Cod. 
Ratisb. Nro Cll. pag. 96, und dieser Ort unbezweifelt im 
Sundergau liegt. Vielleicht ward auch pagus Sundergowe 
im umfassenden Sinne, als rein geographisch betrachtet, denn 
in der nachfolgenden Urkunde, werden die Details, Neu- 
Ching in Hartinga (Ried hat, wohl irrig, Hesinga) und 
Helphindorf in Frleromarca; richtig angegeben: ja so- 
gar die Zubehörden dieser Curtis regia, als in den Comitatem 
Piligrim's (der marca selbst, die zum obern Sundergau ge- 
hörte), Sigehards in Schneitsee (der spätern wasserburgischen 
Grasschaft Kling) und Kadelhochs im Sinachgau (so sagt 
die, aus dem Originale abgedruckte Urkunde bey Ried loco 
cit. Nro CIII. pag. 97. Pallhausen macht daraus 18i- 
nachgowe, bieser Gau ist aber zu entfernt, um hieher 
bezogen zu werden, zumal da Kadelhoh in der darauf folgen- 
den Urkunde, gleich wieder bey den zum locus Vogtareit 
gehörigen Distrikte genannt wird, ich denke also, daß dieser 
Sinachgau einen Distrikt zwischen Chiemsec und Inn um- 
107) Dieser Eberhard, Erbauer von Ebersberg, starb 959 nicht 
94, wie es Seite 182 heißt. 
 
	        
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