Full text: Bayerns Gauen nach den drei Volksstämmen.

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zerstreut waren, lehren uns hunderte von Urkunden uͤber 
ihre Schankungen, die auch gerade in diesem Gau nicht be- 
sonders hervortreten. « 
Die etymologischen Beweise, welche der H. Autor zwar 
mit vieler Belesenheit Seite 185 und 86 beybringt, duͤrften 
demnach wohl nur auf einer zufaͤlligen Namensaͤhnlichkeit be- 
ruhen, dazumal die Stammfylbe auch noch in den beyden fraͤn- 
kischen Sontheim bey ÖOst= und Nordhein sich erhalten 
hat. Es begreift also der eine 8Hundergau den ganzen 
Distrikt von Oberbayern, den die ehmaligen Amter Wol- 
fertshausen, bis an den Würmsee hin, der süliche Theil 
des Amtes Schwaben, Rosenheim westlich des Inns, Tölz, 
Aibling, Auerburg und die Herrschaft Hohenwaldek einnah- 
men. (Karte von Fink 1766.) In diesem Gau;z allerdings 
einem der größten des Landes, von etwa gleichem Umfange 
mit dem Donaugau bildeten sich: 1) die andechsische Graf- 
schaft Wolfertshausen; sie mußte diesseiks der Isar noch bis 
an München heraufreichen, denn Wolfertshausen und die süd- 
lichen Orte Karpfsee 2c. liegen noch im „comit. Friderici qui 
judicat in Hachingun.“ — Ob der Distrikt jenseits der 
Isar, um München bis Garching hinab zur Grafschaft Wol- 
ferzhausen gehörte, wie H. v. L. in seiner Abhandlung über 
die erblichen Comitate angibt, bezweifle ich, da aus jenem 
Distrikte namentlich Pfaffenhofen angeführt wird, das aber 
im comit. Bertholdi de Andechse liegt, also da- 
hin gehbrte, da die Wolfertshauser Grafen stets die Fami- 
lien Ramen Okto und Heinrich führten, und namentlich 1150 
lezterer im Comitat Wolfenzhausen regierte. 2) Die Graf- 
schaft Falkenstein. 3) Die Grafschaft Grub und Valley, 
d. i. die Besitzungen der schon aus den leg. Baj. bekannten 
Fagena (Fagen an der Mangfall.). 
Die Urkunde, aus welcher Seite 187 H. v. Lang einen Be- 
weis für die Verhältnisse der Grafen im Sondergau, und dessen 
Beziehung zum Herzoge ziehen will, ist hiefür viel zu neu, da sie 
er die Jölle ohnehin als sein regale zu betrachten schien. 
s. Raumer Gesch. der Hohenst. V. Seite 40#. Lippert in 
seiner Entstehungsgeschichte von Bapern :799, ufserte mei- 
nes Wissens juerst jene Idee.
	        
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