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schon weit in die Periode der erblichen Comitate faͤllt, wo
es freylich anno 1150 keinen eigentlichen Gaugrafen
mehr geben konnte, da keine Gauen mehr bestanden, und
auch in der Urkunde keiner genannt ist. Wenn also Adalbert
seine vor dem Herzoge gemachte Schenkung, von dem Gra-
fen Berthold von Andechs mußte confirmiren lassen, so be-
weißt dieß, man mag die Urkunde wenden wie man will,
nichts weiter, als daß das geschenkte Gut in dessen Graf-
schaft lag, die Schenkung also ganz natürlich von ihm bestät-
tigt wurde; dieß hätte aber nicht hier allein, sondern in jeder
andern Grafschaft auch geschehen müssen. Es ist unbegreif-
lich, was H. v. L. aus den Urkunden alles heraus liest, wenn
es darauf ankömmt, seine Lieblingsansichten damit zu belegen.
In der gleich folgenden Nummer 3, ist wieder eine eigene
Verwirrung. Anfangs sagt H. v. L. daß Pfrämering (und
also auch Helfendorf als in dessen marca) im Hartingau und
im Comitat Eberharts liege; später heißt es Pfrämering liege
allerdings im Ebersberger Comitat. Diesen zählt aber H. v.
L. zum Sundergau. Nun aber sagt die Urkunde deutlich:
„villa Niuchinga in pago Hertinga in comitlatu
Eberhardicomitis, und dann spater erst: Helphin-
dorf in frieromarca in comitatu Piligrimi comi-
tis etc.“ also in einer ganz andern Grafschaft. Wie kann
auch Pfrämering, das über 2 Meilen gerade südlich von
Keuching liegt, zum Hartingau gehören, wenn dieses zum
Sundergau, der doch südlich vom Hartingau liegt, gezählt
werden soll? s. oben beym Hartingau.
Was die Grafschaft Grub und Valley betrifft, so ist zu
bemerken, daß nur dieser eigentliche Comitat von Valley, in
den Sundergau gehbrte, keineswegs aber die Grasschaft
Steinhering (Ebersberg) welche erst später zu dieser Graf-
schaft Valley geschlagen wurde, ursprünglich aber mit zu dem
Besitz der Grafen v. Sempt gehörte, s. v. L. erbl. Comitate bag.
13, den recht augenfällig der Westergau bildete. —
Die Erklärung der einzelnen Orte, ist meistens glücklich.
Bey lit. b. läßt das Komma nach Sundergau vermuthen,
Daß sich Prihsnatalia und die darin genannten Orte gar
nicht auf den Sundergau beziehen, und die dort geschenkten