65
3) Nidhard I. p. 90, bey Empoͤrung Ludwig des
Deutschen gegen seinen Vater: „Imperator Toringiem
petlit, a dua Lodhuvico; filio ejus pulso, per 81a-
vos, itinere redemplo, cum in Bawarlam fugere
compulit.“ Der Weg von den Thüringern durch die Sla-
ven nach Bayern, stimmt genau mit der wirklichen Lage der
Länder. Die Sitze der Thüringer nördlich der Slaven, dann
diese im Bayreuthischen, und dann in den bayrischen Nord-
gau. Wälre dieser fränkisch gewesen, so müßte ja Cudwig
zuerst zu den Franken, und dann erst nach Bayern gekom-
men seyn. Hiemit sind auch die, schon angeführte Stelle
Eginhardt wegen der Saalgrenze; die vita St. Dmmerami:
Gens Thuringorum erat in partibus aquilonis in con-
finio Parathauorum, und die annal. fuldens. 840
zu vergleichen, welche beynahe dasselbe sagen.
4) In einem Diplom Heinrich II. 1010 (Buchinger
Geschichte von Passau II. Seite 498—499) steht: por—
tionem Silvae, quae vecatur Nortwalt, im co-
mitatu Adalberonis in longitudine a founte fluminis
Ilzisa sursum usdque ad terminum praedictaec syl-
vae dui scparat duas terras Bajoariam vi-
delicet et Boemlam.
Daß aber unter dem sylva Nortwalt kein anderer
als der Böhmerwald verstanden sey, und zwar in einer grö-
Hern Ausdehnung als heutzutage, nämlich schon in der Ge-
gend von CLichtenberg und Nordhalben beginnend, also un-
mittelbar an den Thüringer Wald anschließend, und noch
den Saal Wald und das Fichtelgebrirge begreifend, bewei-
sen: (22) — a)h die Urkunde in Ußermann Ep. Bamberg.
C2) Ich will aber dadurch keineswegs behaupten, daß auch die
Grenze von Bajoarsen sich bis dahin erstreckte: vielmehr
5