Full text: Königlich Württembergisches Staats- und Regierungs-Blatt vom Jahr 1808. (3)

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entlegene Hofgut der Eichhof genannt auf 9 Jahre verpachtet werden, zu welcher Verhandlung Freitag der 
11. Merz festgefezt worden, an welchem Tag die Liebhaber sich Morgens 8 Uhr auf dem Eichhof einfinden, 
vorhero aber von den vorhandenen Gebaͤuden und Guͤtern genauen Augenschein einnehmen, sich mit obrigkeitli- 
chen Zeugnissen sowohl wegen ihrer Aufführung und Kenntniß im Feldbau, als befizendes Vermögen zu der 
erforderlichen Caution von wenigstens coo fl. versehen, und dann das weitere bei der Verhandlung vernehmen 
mögen; es bestehet übrigens das Hofgut neben der Maierei und einem Oekonomiehauß, Scheuer, Stallungen, 
Keller, Waschküche, Holzschopf, und Schöpfbronnen noch in 812 Jauchert Akerfeld, 48 Jauchert 5de Halden, 
1 Jauchert Waidgang, wovon aber 20 Jauchert gebaut werden können, 154 Jauchert Wiesen, und 3 Jau- 
chert Baumgarten. Den 16. Febr. 1808. Kön. Cameral-Verwaltung. 
Sindelfingen. Durch einen allergnädigsten Befehl vom 21. Jan. ist der hiesigen Cameral-Verwal= 
tung aufgegeben worden, das Aschensammeln in dem disseitigen ganzen Cameral-Bezirk auf 4 bis 6 Jahre, 
unter Vorbehalt der allergnädigsten Ratifikation, lub legali halta zu verleihen. Dazu ist Dienstag der 15. 
Merz, Vormittags o Ubr anberaumt, welches mit dem Anfügen bekannt gemacht wird, daß die Bestands- 
liebhaber sich an bemeltem Tag in der Cameral-Verwaltung allhier einfinden und obrigkeitliche Zeugnisse ihres 
Pr#dikats mitbringen sollen. Den 12. Febr. 1808. Koôn. Cameral-Verwaltung. 
Stetten im Remsthal. Die unterm ro. Jan. l. J. auf fernere 6 Jahr von Georgii 1808 bis 1814. 
wiederholt vorgenommene Verleihung der herrschaftl. geheimen Mühlen bei Beinstein an der Rems gelegen, 
wurde allergn digst nicht ratificirt Es wird bis Mittwoch den 2. Merz eine nochmalige Aufstreich Verhand- 
lung vorgenommen werden, bei welcher sich die Liebhaber Vormittags 0 Uhr mit obrigkeitlichen Zeugnissen 
über ihr Vermögen, Prädikat und Kenntnisse des Müllerhandwerks versehen, bei hiesiger Cameralverwaltung 
einfinden können. Zu dieser mit 3 Mahl= und 1 Gerbgang versehenen Mühlen gehörn0 Tu. 2 Brtl. Wie- 
sen, Gärten und Schorland, nebst 2 Fischwassern in der Rems; zu Erleichterung des Beständers wird die 
vorherige Lieferung ron rooo Gäng Dung in die herrschaftl. Weinberge zu Kleinheppach auf doo herabgesezt, 
auch werden einem Beständer zu leichterer Erzeugung des Dungs auf Verlangen 3 Fuder Stroh gegen Bczah- 
lung im courstrenden Preiß abgegeben werden. Den 24. Febr. 1808. Cameral-Verwaltung allda. 
Grosbottwar. Wir gedenken die zu Erbauung einer Chaussee von hier gegen Klein- Boktwar erfor- 
derliche Arbeiren mittelst Abstreichs-Verhandlung unter Vorhalt der allergnädigsten Ratifikation in Akkord zu 
geben, und machen solches öffentlich mit dem Anhang bekannt, daß die Akkords-Liebhaber sich Freitag den 
4. Merz, Morgens 8 Uhr auf dem Rathhaus zu Grosbottwar einsinden, die Bedingungen vernehmen, und 
der Abstreichs-Verhandlung anwohnen sollen. Den 12 Febr. 1808. 
Oberamtmann zu Biilstein, Burgermeister und Gericht zu Grosbotwar. 
Hohenstadt. Der von hier nach Ellwangen gehende Ordinari-Bott, Georg Engelhard von Sch -llings- 
fürst gebürtig, hat sich verschierener grober Betrügereien und Geldunterschlagungen schuldig emacht, und ist 
hierauf, bevor er arretirt, und in Untersuchung geregen werden konnte, enssnchen. Samtliche obrigkeitliche 
Behörden werden geziemend ersucht, auf den Betrüger zu fahnden, denselben auf Betreten zu arretiren, und 
ihn wohlverwahrk an das unterzeichnete Amt einzuliefern. Signalement. Deiselbe ist cegen 34 J. alt, mißt 
gelwa 57# Schuh, hat ein volles, rundes, bleiches Angesicht, graue Augen, falbe Augbraunen, abge- 
schnittene braune Haare, eine slumpfe Nase, kleinen Mund und eine hohe Stirne. Er spricht frankischen Dia- 
lekt, und trägt gewöhnlich einen runden Hut, Stiefel, und einen in das hellblaue fallenden Frak. Er han- 
delt zuweilen mit stählernen Spindeln, deren man zum Baumwollenspinnen bedarf. Den 18. Febr. 1 0#. 
Erafl. v. Adlmannisches Patrim Amt allda. 
Köngen. Der wegen Diebstabls verhafret gewesene Philipp Gänzle von hier, hat aus dem Gefängnis 
ausgebrochen, und sich fluchtig gemacht. Er ist 20 J. alt, ledig, mißt 6 Fuß 2 Strich, hat rundgeschnitte- 
ne schwarzbraune Haare, einen schwarzen Bakenbart, graue Augen, ein länglichtes Gesicht, eine kurze Stir- 
ne, miittiere Nase, ein rundes Kinn, und einen langen Hoals, ist schlank und gerade gewachsen In dem Ar- 
rest hat er em dumkelblaues grob tüchenes Wammes mit Ermeln, alte weißzwilchene lange Beinkleider, und 
Schuh mir Schnulen getragen. Da an der Hakhaftwerdung dieses Flächtlin#s alles gelegen ist, so ergehet 
das amtliche Ersuchen, auf solchen genau fahnden, und dem unterzeichneten Oberamt gegen Ersaz der Kosten 
einliefern zu lassen. Den 29. Febr. 1808. » · Oberant allda. 
(Rebst einer Beil. ge.)
	        
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