Full text: Königlich Württembergisches Staats- und Regierungs-Blatt vom Jahr 1808. (3)

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Balingen. Die Schaafweide zu Erzingen, disseitigen Oberamts, wird Donnerstag den 21. Jan. 1808. 
auf 3 Jahre verliehen, und werden einem Beständer roo Stük Schaafe, 2 Junge für ein altes gerechnet, zum 
Ausschlagen überlassen werden. Die Bestands-Liebhaber haben sich mit obrigkeitlichen Seugnien uͤber ihre 
Vermoͤgens- Umslaͤnde versehen, an dem bestimmten Tage Vormittags 10 Uhr in des Vogts Hause zu Erzin- 
gen einzufinden, die Conditionen anzuhören, und der übrigen Verhandlung anzuwohnen, wobei aber noch aus- 
drüklich angefügt wird, daß nur solche Licitanten zugelassen werden, welche Meister-Briefe oder erbaltene Con- 
cession aufzuweisen im Stande sind. Den 26. Dec. 1807. Kön. Oberamt allda. 
Steten im Remsthal. Die unterm 15. dih auf fernere 6 Jahr von Georgi# 8#8 bis 1874. vorge- 
nommene Verleihung der herrschaftl. Geheimen Mühl bei Beinstein an der Rems gelegen, welche mit drei 
Mahl= und einem Gerbgang versehen ist, und wozu Mrg. 2 Vrtl. Wiesen, Gärten und Schorland, nebst 
2 Fischwasser an der Rems gehören, wurde allergnädigst nicht ratificirt. Es wird bis Dienstag den 10. Jan. 
180. eine nochmalige Aufstreichs- Verhandlung vorgenommen werden, bei welcher sich die Liebhaber Vormit- 
tags o Uhr mit obrigkeitlichen Zeugnissen über ihr Vermögen, Pradikat, und Kenntnisse des Müllerhandwerks 
versehen, bei hiesiger Cameralverwaltung einfinden können. Den 28. Dec. 1807. Cameral-Verwaltung. 
Winterbach, Schorndorfer Oberamts. Der Bestand der hiesigen Sommer= und Winter-Schaasweide, 
welche im Winter mit 250 Stük, im Sommer aber nach Erträglichkeit befahren werden darf, gehet bis nächst 
Eeorgii zu Ende, und wird bis Donnerstag den 28. Jan. d. J. Vormittags 2 Uhr auf dem dortigen Rath- 
haus neuerlich auf 3 Jahre verliehen werden, dahero alle Liebhaber mit dem Beisaz hicrzu eingeladen werden, 
daß das bisherige Schaafhaus verkauft worden, mithin einem künftigen Beständer überlassen bleibe, wo er 
in Zukunft die Unterkunft mit seinen Schaasen finden werde. Den J. Jan. 1808. 
Oberamt Schorndorf. 
Bessigheim. Durch allergnädigste Befehle von Königl. Ober-Regierung ist der Antheil von dem Ort 
Kleebronn, der bisher dem Oberamt Bönnigheim einverleibt war, mit dem Oberamt Brackenheim veresnigt, 
und von diesem die Jurisdiction auch über diesen Antheil Kleebronns mit dem 1. Jan. 1808. übernommen 
worden; welches demnach des Endes zur Kenntniß gehracht wird, um sich bei Staabs-Amtlichen Gegenstän- 
den, besonders in Schuld-Klagen, die dem Oberamt Besigheim seit 2 Jahren so häufig zugekommen, an das 
Kön. Oberamt Brackenheim wenden können. Den 2. Jan. 1808. Oberamt. — 
Besigheim. In heutiger Nacht ist der hier seit etlichen Tagen wegen Schaafs-Diebstahl in Verhaft 
gesessene Schaafknecht Johannes Moschel von Heidelsheim bei Bretten aus dem Gefängniß mit Hinterlassung 
der Fesseln gewaltsamer Weise gebrochen. Derselbe ist angeblich 23 J. alt, wahrscheinlich aber älter, 5 Fuß 
8 — 0 Zoll gros, hat schwarzbraune Haare, weisse Zähne, länglichtes Angesicht, schmale Wangen, volles 
Kinn, ist mit einem weissen Zwilchkittel, schwarz ledernen Hosen, dunkelblauem Wammes, hellblauem Leible, 
mit 2 Mihen weißen runden Knspfen, weis wellenen Strumpfen, Schuh mit gelben Schnallen, grau wolle- 
nen Gamaschen, schwarz seidenem Halstuch und einer Pudelkappe bekleidet, und besonders daran kennbar, daß 
ihm beede Gelenke an dem Zeigfinger der linken Hand fehlen. Es werden daher sämtliche Orts-Obrigkeiten 
und Jedermanniglich bestens ersucht, auf diesen bösen Flüchtling genau sabnden, ihn auf Betreten arretiren, 
und unterzeichnetem Oberamt wohlverwahrt einliefern zu lassen. Den 6. Jan. 1808. Oberamt allda. 
Meinrad. Eine mit einem auf den Namen Johann Samuel Kraft, aus Ruffertshofen gebürtig, von 
dem Kön. Württemb. Oberamt Gmünd unter dem 20. Okt. d. J. ausgestellten Paß versehene Person, die 
auch unter dem Namen Johann Jäger sich umhertreibt, hat sich wegen zur Anzeige gebrachten Geldmachen 
höchst verdächtig gemacht, und ist nach seiner Arretirung zu Gellspach auf seinem Transporte nach Meinhard 
neuerdings flüchtig geworden. Alle Civil= und Militair-Behörden werden daher unter Zusicherung der unge- 
säumten Erwiederung gleicher Gegendienste geziemend ersucht, den unten beschriebenen Flüchtling im Betre- 
kungsfalle in Verhaft zu nehmen, und an die unterzeichnete Stelle gegen die Gebühren gefälligst auszuliefern. 
Signalement. Der Flüchtling ist 33 J. alt, 6 Fuß 2 Zoll gros, hat schwarz geschnittene Haare, eine hohe 
Stirne, graus Augen, starke Nase, mittlern Mund, kurzes Kinn, braunes Angesicht, starke Schultern, und 
ist ohne dußerliche Gebrechen, evangelischer Religion, verbeuratheten Standes, end nach seinem Vorgrben 
Vorhabens, in das Königreich Württemberg mit Baumwollengarn zu handeln. Bei seinem Entweichen ktruß 
er ein blau kurz geschnittenes Jäkchen, grüne Weste, lange blaue Beinkleider mit Husarenknöpfen, urid eins 
weisse Schlafkappe. Den 27, Dec. 180. Fuͤrstl, Pakrimon. Amt allda.
	        
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