Full text: Königlich Württembergisches Staats- und Regierungs-Blatt vom Jahr 1815. (10)

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Eltwangen. Der bei deam Infanterie- Depots-Bataillon Nro. 3. gestandene Semeine, Alais 
Uinder von JFartzell, hiessgen Oberemts, ist am 20. v. Men. aus der Garnison Hohenasperg treukes 
desertirt. Sämtliche Civil- und Melitair= Behdrden werden nun ersucht, nach demselben genau zu fahn- 
des, ihn auf Betreten zu arretiren, und an die unterzeichnete Stelle, oder an das Commando zu He- 
lhenasperg cinlicfern zu lassen. Den 14. Aug. 1614. Kda. Obderamt. 
ulm. Der bei dem Kais. Kön. Oestreich. Chevaurl. Regiment Prinz Hohengzollern als Unter Off- 
ier gestandene Georg Brand von Schdubuch, Oberamts Waldsee, gebürtig, desen Signalement hier 
9* ist am 7. dieses von Erstetten, Oberamts Blaubeuren, allwo die Eskadron, zu welcher er ge- 
tdire, im Nachtquartier lag, mit seinem Pferd und Montirungs-Stücken entwichen, und bis jetzt noch 
nicht wieder zum Vorschein gekommen. Sämtliche Obrigkeiten werden audurch ersucht, auf diesen De- 
serteur zu fahnden, und ihn im Betretnngssall an das Königl. Oberamt Waldsee auszuliefern. 
Signalement. Corporal Georg Brand von Schbuduch, 35 J. alt, evangelisch, ledig, ohne Profeßion. 
Großer Statur, 5 Schuh 61 Joll, länglichten Angesichts, mit kleinen schwarzen Augen, solchen Auger- 
braunen u. Backenbart, Ueiner etwas gebogenen Nase, wenlg blatternarbigt, unsanftem Blick, pricht dlos 
deursch. Hat beim-Entweichen seine ganze grüne Montur, Armatur, Rüstung und Feld# Requisiten 
mitgenommen. Dessen Pferd: Rothsuchs Wallach ohne Zeichen, an dem bintern linken Fuß weiß, 
6 Jahr alt, 15 Faust hoch. 
  
Biberach, des Kbnigl. Oberamts Heilbronn. Eva Catharina, ebeliche Tochter des verstorbenen 
Bürgers, Martin Nieröcker zu Biberach, des Kdnigl. Oberamts Heilbronn, ist Vorhabens, sich nach 
eimsbeim, im Grosherzogihum Baden zu heirathen, und dort bärgerlich niederzulassen. Es wud sol- 
Cs bffentlich bekannt gemacht, mit dem Anharg, daß sie in ihrem Geburtsort noch ein Jahr lang 
ale ihren Angelegenheiten durch ihren bisherigen Pfleger Jakeb Neureuter, Bürger zu Biberach. 
werde vertreten werden. Den 11. Aug. 1815. Kin. Oberamt Heilbrenn. 
Riedlingen. Jakob Sendele, lediger Mezger aus Rledlingen, hat die allerhöchste Erlanbi 
ür Auswanderung in das Greberzaßchum Baden erhalten. Wer nun an deufelben ctwas zu fordern 
ja, der wird hiemit aufgefordert, solches lnnerhalb Sechs Wochen bei Oberamt dahier einzugeben, 
um das Roöthige verfügen zu kdnnen. Den 8. Aug. 1815. Khn. Oberamt. 
Mietingen, Oberamts Wihlingen. In der Nacht vom 16 auf den 417ten d. Mon. wurden dem 
Möller Jeep Schaich von Mietingen * Pferde aus dem Stalle gestohlen, wovon aber das eine 
wieder zurakgekommen i. Dem Jurückkommen des einen Pferdes nach ist zu vermuthen, daß der 
Dieb den Weg ins Balersche eingeschlagzen habe. Das entwendete Pferd ist ein Rothfuchs, 15 Faust 
boch, 5 Jahre alr, am ganzen Leib mit ctwas wesssen Haaren gesprengt, hat ri#e weisse schmase 
Blasse, weiße Mähne und Schweif, ist am hintern Fuß unten etwas weiß, und geht aufrecht, auch 
K dasselbe am linken Aug blind, und hat am vorder rechten Fuß einen Herusbelr. Der Dieb hat 
beede Pferde zuvor noch angeschirrt. Der Eigenthümer gidt den Werth des emwendeten Pferds auf 
#6 bis 12 Louisd’'er on. Alle obrigkeitliche Behdrden werden geziemend ersucht, den Dieb samt dem 
oben Hgnalisirren Pferde auf Betreten wohlverwahrt gegen Ersaz der Unkosten an die unterzeichnete 
Stelle einliesern zu lassen. Wlblingen, den 16. Ang. 1615. Kon. Oberamt. 
Schorndorf. Eine schon seit mehreren Jahren wegen grober Beträgereien und Diebstähle zur 
Juchthaußstrafe condemnirte Weibsperson Catharine Scheidin von Geradstetlen gebbreig, wurde nach 
#erstandener Strafe in das hiesige Zwangsarbeitshaus eingesperrt, von den Zwan ren unter die 
l7lm- gesezt, und endlich in ihren Geburtsort Geradstetten coufinirt. ieselbst wußte sie sich schein- 
ar so gut zu betragen, daß man an ihrer Besserung nicht zweifelte. Unvermuthet aber entfernte sich 
die Sche din wiederum aus ihrem Geburtsort, und man entdeckte neue grobr Veträgereien. Aus dies- 
ser Ursache werden alle Hoch= und Wohllbbl. Polnzeie Behbrden biemit geziemend ersucht, auf diese 
Person zu fahnden, und sie auf Betreten wohlverwahrt an das hiesige Oberaun einliefern zu lassen. 
Sie ist 50 F. elt, 6 Fuß groß, hat ein länglicht blasses Angesicht, schwarze Haare, dergleichen Aug- 
braunen, kann gut veden, und ist meistens mit einem rothen Barchetkleid belleiden Den 19. Aug. 1815. 
u. Oberamt. 
 
	        
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