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t. Nov. dem zur erledigten katholischen Patronat Pfarrei Ahldorf, Oberamts Horb, no-
minirten Bicar des Landkapitels Horb, Joseph Anton Straub, die allerhöchste Bestä,
tigung zu ertheilen.
Se. Königl. Mas. haben vermög allerhöchster Resolution vom #9. Okt. den Post-
wagen, Conducteur Scheffauer zu penstoniren, und den Wage#meister Schweißher bei
dem Königl. Poststall in Heilbronn zum Postwagen, Conducteuc zu ernennen allergn. geruht.
Sämeliche Königl. Landvogteyen, Oberämter und Pelizei Stellen werden andurch
aufgefordert, auf den Eivil „ Sträsing Johann Heimrich Geyer von Tauberzell in Baiern,
welcher von der Arbeit im Steinbruch zu Rothenacker entwichen ist, sorgfadltigst zu fahn-
den) denselben auf Betreten handfest zu machen, und ihn an das Königl. Festungs, Cem-
mando zu Hohen, Asperg wohlverwahrt ausliefern zu lassen, davon aber Anzeige auher zu
erstatten. Derielbe ist 28 J. alc, 5 Fuß 8 Zoll 4 Linien groß, schlanker Statur" hat
runde Gesichtsform, gelunde Gesichtsfarbe, schwarzbraune Haore, dergleichen Augbraunen,
blaue Augen, spihige Nase, breiten Mund, etwas eingefallene Wangen, gute Zähne,
tundes Kinn, gerade Beine. Bei seiner Eneweichung war er bekleidet mit schwarzem
runden Hut, hellblauer tüchenen Weste, dunkelblauem tüchenen Wammes, schwarzen le-
dernen Hosen, Strömpfen) Gamaschen und Schuhen. Stuttgart, den 27. Okt. 1##S#.
Koönigl. Polizei= Ministerium.
Interims, Polizei Minister, Graf von Zeplpelin.
Simtliche Königl. Landvogleien, Oberämter und Policei, Stellen werden auf hiezu
erhaltene Requisstion andurch aufgefordert, auf nachstehenden Flüchtling, dessen Perso-
nal. Beschreibung hier unten. folgt, aufs genaueste zu fahnden, lolchen im Berretungs-
fall zu arreeiren) und wohlverwahre an die Ober, Policei, Direction in Seuktgart einsie,
fern zu lassen, davon aber gleichbaldige Anzeige anhero zu erstatten. Stuttgart, den
1. Nov. 1815. Königl. Policei: Ministerium.
Interims, Polizei, Minister Graf von Zeppelin.
Personal- Beschreibuug des Flüchtlings:
Carl Johann Schandt, in dem Bezirk Heilbronn im Königreich Württemberg gebürtig,
von Profession ein Schreiner, 25 J. alt,) mitclerer und diker Sratur, falber Haare, von
vieler Gesschtsfarbe, mit riefliegenden Augen, einer Schramme unter der Nase, einen #l-
bernen Ring am Finger tragend, nahm im Monat Mai 1815. zu Heidelberg bei dem
Kaiserl. Russischen Grafen von Tolstoi, Offfzier beim General, Stab) Dienste, und
hat diesem den 16. Okt. 1315. gegen 9 Uhr Abends zu Paris folgendes entwendet:
lo in eine Papier, Rolle eingewikelte Ducaten, 35 Stük zu 20 Franks, darunter 33 mit
dem Biidniß des sezigen Königs von Frankreich) und à mit senem Napoleons; diese
Stüke befanden sich in einem himmelblauen gelbunterwirkten Beutel mit einer Schnur
von nehmlicher Farbe zugebunden. Eine meerschaumene Tabakspfeife von mittlerer Größe,
mit Silber beschlagen und noch wenig geraucht, an mehreren Orten aber beschädigt, mie
einer weißen baumwollenen Schnur, ein schlangenweih gewundenes kleines Tabaksrohe
von Horn, welches sich zu mehreren Theilen verlegen laht, und mie einem Waslersak ver-