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sehen ist, einen von rother Seide gestrikten und von Leder gefuͤtterten Tabaksbeutel, auf
welchem mehrere Jeichnungen von Tabaks-Pfeifen und einige von weißer Seide einge-
nähre Worte angebracht sind. Bekleidet war er mit einer Kasque, einer russischen Uni
form von dünkelgrünem Tuch und schwarzsammetner Einfassung und rothem Vorstoß auf
einem mit Kupfer gezierten Helm, einer runden Weste von dunkelgrünem Tuch, Hals-
kragen und Aufschläge von schwarzem Sammet mit rother Einfassung und durchaus vor-
stehendem Futter von rothem Tuch und § gelben Knspfen, ungarische Stiefel mie Qua-
sten und angeschraubte Sooren; auch nahm er seine Papiere; welche in Ordnung waren
und sich während seiner Dienstzeit in den Häaden des Grafen v. Tolstoi befanden, mit.
Nagold. Der wegen Cassenrest auf dem Rathhauß zu Altenstaig in Verwahrung
gewesene ehemalige Forst= Caßier Carl Friedrich Erhard allda, ist in der Nache vom
13 auf den a z(en diß seinem Wcchter entslohen. Da nun an seiner Habhaftwerdung
vleles gelegen ist, so werden samtliche, sowohl inn, als ausländische Hochlöbl. Orts,
Obrigkeiten geziemend ersucht) genau auf denselben zu fahnden, und im Betretungsfall
ihn gegen Ersaz der Kosten wohlverwahrt an das Oberamt allhier einliefern zu lassen.
Signalement. Er ist 35 J. alt, § Fuß # Zoll groß, hagerer Statur) schmaler Ge-
sschtsform, blasser Gesschtsfarbe, hat schwarze Haare) dergleichen Augbraunen, graue Au--
gen) gebogene Nase, mittelmäßigen Mund) eingefallene Wangen? mangelhafte Zähne),
sbitziges Kinn, und einwärtsgebogene Beine. Er war bei seinem Encweichen bekleidet mit
einem grünen Ueberrock) aschfarb tüchenen Beinkleidern, rothgestreifter Weste, weißem
Halstuch, Stiefel und runden Huc. Den 33. Okt. 1815. Königl. Oberamt.
Ludwigsburg. Bei der Knzigl. Moierel-Oekonomie allhler ist eine Parthie von 61 Aimer gu-
ter alter Zwelschgen = Branntenwein vom Jahr 1815 zum Verkauf ausgesezt, welcher Kolbenweiß zu
7 — i0 Maas.= Gehalt, der Maas nach um 1 fl., und 2 kr. Accise per Gulden unter der Hand abge-
geben wird. Die Liebhaber melden sich bei dem Hofkiefer Manrer allhier. Den 30. Okt. 1518.
Käö#un. Bon und Gasten-Direktion Ludwigshurg.
Helslbronn. Mittwoch den 6. Rov. d. J werden in hiesiger Cameral-Berwaltung Vormittags
Ubr im Ausstreich in kleinern und größern Parthien verstelgerr: 50 Schfi. Resgen und 196 Schfl.
Dinkel, vom ferndigen Jahrgang, ganz guter Qualität. Den 31. Okt. 1613. K. Cam. Perwaltung.
Altenrieth, Oberamts Tübingen. Der aus diesem Orte gebürtige, derzest aber von Hause abe
wesende Weberzeselle Johenn Georg Walcker, wird aufgeserdert, zum Behuf seiner Vemehmlassung
in einer von disseits an das Kdnigl. Criminalamt Eßlingen übergebenen Untersuchungs= Sache vor dis-
fer Behörde innerhalb 4 Wochen sich zu stellen. Den 30. Dk. 16153. K. Amts-Oberamt Stottgart.
Künzelsau. In der Nacht vom 14 auf den 15 dis , wurde ein neugebohrnes Knäbchen umer
der Thüre des Pfarrhauses zu Oberkessach, in ein Kiffen gewickels, gefunden. Auf das Kitzen war ein
geschrieben#er Zettel angehester, durch welchen das ausgesetzte Kind der Barmherzigkelt des Pfarrers em-
ohlen wurde. Der Verdacht dieser Anssezung fält zunächst auf 2 fremde Weibspersonen, die am
Abend zuvor in der Nähe des Pfarrhefes gesehen wurden, deren Gestalt und Kleidung aber nicht de-
chrieben werden konnte. Alle obrigkeitliche und polizeiliche Bepörden werden ersucht, Prafätse Nach-
sorschungen nach der Urheberin dieses Verbrechens anzustellen, und dieselbe, wenn fie entdekt werden
##lte, wohlverwahrt Hieher elaliefern zu lassen. Den 20. Okt. 1815. « Knoten-L