Full text: Königlich Württembergisches Staats- und Regierungs-Blatt vom Jahr 1817. (12)

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Stuttgark. Aus einem hiesigen Prlvathauß fluh am 30. v M. Nachmittags zwischen 3 und 
65 Uhr mittelst gewaltsomen Einbruchs nachstehende Kostbarkeiten und Essekten entwendet werden, als 
1 filber#n Stickhaagen, #1ilbernes Nadelbüchslein mit : Schräuflein, silberne Jucker-Klemme, ½ 
silbernes Buchschloß, 1 filberne Reißfeder, silberne Caffee-#bffel, 1 großbe Denkmünz, in welcher 
auf der einen Seite der König von Dänemarck und auf der andern Seile ein Theil von dem Schloß 
Koppenhagen geprägt ist. 1 Denkmünz die Geburt Christi, 1 Friedens-Denkmünz, und ferner ein 
Denkmünz, 8 silberne Eßlöffel, # goldene lender Uhr, in welcher auf dem Werk Hartdorn In Stutt- 
gart steht, 4 baumwollene bellblaue gelb getüllirte Naßtücher, ungefähr 8 bis ro leinene, mit roth 
und lills Ekusteln eingesaßte Naßtücher, ungefähr 3 bis 4 baptislmouslinene Halstücher, 3 Krägen, 
ra seldenes mehrfarbiges Franzen Halstüchle, 1 schwarz seldenes dito mit grünen bäuschen, 1 baum 
wollenes dite mit grünen und rothen Franzen, : leinenre Naßtächer mit rothe und blaue käuschen. 
Es werden daher nicht nur sämtliche Justiz= und Polizei-Stellen des Königreichs ersucht, auf die 
Enweckung des Thäters und Wiederanschaffung der entwendeten Stücken thütig mitwirken zu wollen, 
sondern auch insbesondere jedermann ausgesordert, im Fall etwas von diesen Stücken zum Verkauf 
ebracht werden, oder sonsiige Wissenschaft davon erhalten sollte, solches zur Anzeige zu bringen- 
en 2. Nov. 1817. Konigliche Ober-Polizeil-Direktion. 
Stuttgart. Selt dem 2. dieses Menats vermißt man aus einem diesigen Privathauß neben 
einer Summe Geldes in Kronenthalern, 3 weihe Sacktücher mit rothen Bäufen und E. S. bezeichnet. 
Indem man dieses zur allgemeinen Kenntniß bringt, wird zugleich Jedermann, der Wissenschaft von 
den entwendeten Gegenständen erhält, aufgefordert, davon dei der unterzeichnete Behörde Anzeige zu 
machen. Den 5. Nov. 1617. Königl. Ober-Polizei-Direktion. 
Stuttgart. Der hienach bezeichnete Privatpostscribent Wolfgang Fischer, auch Christoph Kauders 
it am #20. v. M. von Neufladt auf dem Schwarzwald im Großherzegthum Baden entwichen, nachdem er 
beinahe 2000 fl. Postgelder eutwendet hatte. Man sleht sich durch das Ansinnen der Stoßberzogl. 
Badenschen Ober-Hostdirection veranlatzt, allen innländischen Ortsvorstehern, Polizeibehörden und 
Oberämtern auszutragen und die ausländischen Holizeibehörden zu ersuchen, den Flächtling zu veral#t- 
gen, ihn im Bektretungsfalle zu arretiren und wohlverwahrt nach Neustadt auf den Schwarzwald zu 
liefern. Personalbeschreibung. Dieser Wolfgang Fischer, der aber Christoph Klauders heiße, 
und ehmals zu Eger in Böhmen Steuer-Einnehmer gewesen seyn soll, ist seit zwei Jahren als 
Post-Sekretär zu Neustadt angestellt. Er ist 40 Jahre alt, schlanker Statur, 5 4 Schud groß, das 
einen Glatzkopf, und wenige schwarze über die Stirne geßriceen Haare, eine bahe Stirne, schwarze 
Augenlieder, braune Augen, einen durchdringenden Blick, einen schwarzen starken Bart, eine mittlers 
Nose und Mund, und eine schwarzgelbe Gesichtsfarde. Er trug bei der Entweichung lange graues 
Beinkleider mit gräner Einfassung, einen gleichen Kaput-Rock mit grünem Kragen und eine russische 
Kappe. Er spricht den österreichischen Dialect und mehrere Sprachen, schreibt geläusige Kangleischrift, 
ist im Siginstechen erfahren, dürfte falsche Hässe und andere Urkunden bei sich haben, und wird von 
dem entwendeten Gelde mit sich führen; er besitzt viele Kenntnisse in Vostgeschéften. Den al. Okto- 
ber 187. Königl. Ober-Polizel-Direchien. 
Stutisart. Das bienach bezeichnete Mädchen, engeblich Anna Marie Müller von Närdlln- 
te#n, welches unter dem salschen Vorgeben, einen Verwandien dahier zu besuchen, vor wenigen Tagen 
hieber gekommen ist und von einem biesigen Bürger aus Mitleiden aufgenommen wurde, i in 
vangang Nacht entwichen, und hat sich noch überdieh eines Kleider-Diebstahls schuldig gemacht, 
Es werden daber sceumeliche Justiz= und Polizei-Behbrden des Königsreichs ersucht, auf dleses Mä#, 
chen genaust zu sabnden, und sie auf Berretten arretiren und unter sicherer nttans en die unter- 
eichnete Stehe einliefern zu lassen. Signalement der Anna Maria Müller: dieselbe 642. 
7W alt, hat ein gutes Aussehen und dunkle Haare. Sie trägt ein weitz und blau gedupftes 42 
chen und Rock, ein woh und gelbseidenes Halsluch, weisen Schurz, welse Strümpfe und Schuhbe. 
Ihre Haare find in einem Zopf geflochten und mit einem Kamm aulgestekt. Die entwendete Kliider 
 
	        
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