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leiden Kinder angelegen sein, und sie im Betretungsfall wehlverwahrt an das hiesige Oberamt elnkie-
2 zu lassen. Iisgnalement: Der ältere heißt Johann Georg, ist à2 Jahre alt, und hat weise
aate, blaue Augen, rothe Wangen, mittelmäßige Nase, erwas großen Mund, zurt Zäbne. Kle-
dung: : zwilchenes Wammes, reusten kuchene Hosen, Schuhe mit Bändeln, leine 25 lederm
Kappe, mit einem Schild. Der jungere heißt Joseph, ist 10 Jahre alr, und har weißlichte Haare,
traune Augen, blasses Gesicht, mitkelmäsige Nase, großen Mund, gute Zähne. Kleidung: zwil-
chenes Wammes, reustene Hosen, alte Schuhe ohne Schnallen, leinene Strumpfe, Baarhaupt. Den
16. März 1810. Kbaitl. Oberamt.
Cannstadt. Die hienach signalisirte ledige Christine Wünsch, Tochter des Weingärtner Gotn
Ueb Wunsch von Uhlbach, hat sich eines am 16. Mai in dem Hause des Jakob Bodenhöfers daselbst,
verübten Kleider-Diebstahls höchst verdächtig gemacht, auch unterliegt sie wegen boshafter fälschlicher
VBerleitung einiger eitetpersene von Uhlbach ihre Dienste zu verlassen und sich nach Carlsruhe zu
begeben, der Bestrafung; sie wird deswegen duro) Steckbriefe verfolgt, und werden alle Königl. Justiz-
und Polijei- Stellen * auf solche zu fahnden, und sie im Betretungs-Fall hieher einzuliefern.
Wanschin ist a8 Jahr alr, mittlerer Größe und corpulenter Sratur, hat ein rundes röthblichtes Gesicht,
braune A#ugen, schwarze Haare, großen aufgeworfenen Mund., volle Wangen, dicke Nase, bekleides
ist sie mit einer tothzizenen Haube, rothseidenem Halstuch, hellblau und rothgestreiftem Zeuglene-
ittel, dito Barchet -Rock; gelbgewirfekren Barchet= Schurz und niedere Schuhe; dabei har n"„ ein
kalsches Granaten= Muster an sich, und trägt eine Ulmer Grett#. Den #8. Mär P„419.0),
önigl. Oberamt.
Kirchheim u. T. Am 95. d. M. Abends zwischen 3n und 8 Uhr wurde der 16jährige Sohn
des Mullers Christoph Sch-uffele, von Weilheim, biesigen Oberamts, auf der von Zell nach Weilbeim
fübrtenden Steraße, bei dem sogenannten Seestich, von : unbekannten Purschen, welche mirtleren Alcer#s
ond mittleter Statur gewesen, und als Kleidung graue Uebewöcke, graue lange Beinkleider und gran-
ktuchene Kappen mit ledernen Seilpen an sich gerragen haben sollen, angefallen, von dem einen sein
Pferd gehalten, von dem andern hingegen ihm sein Geld, unrer der Drohung, daß er ihm im Vrr#-
weigerungs-Falle mit einem ihm entgegen gehaltenen langen Messer niederstsche, abgefordert. Aue
hoch= und wohllöbliche Obrigkeiten und Polizei = Stellen, werden nun geziemend ersucht, auf diese
: höchst gefährlichen Pursche zu fahnden, sie auf Becreten zu arretiren und wohlverwahrt hieher ein-
liefern za lassen. Oen s6. März 1829. Knigl. Oberamt.
Stutigert. Der Scribent Christian Friedrich Weiger von hier, welcher bei der unterzeichneten
Stelle wegen unbefugten und uncer erschwerenden Umständen beharrlich fortgesetzten Memorialien-
Schreibens in Umersuchung kam, hat sich vor Erstehung der gegen ihn erkannten Vestungs-Serafe
von hier enefernt. An dessen Habbafimachung ist zur weiteren Horsen, der Untersuchung, und zu
Ersiehung der bereirs gegen ihn erkannten Strafe sebr gelegen, besonders aber auch das Publikum
burch ihn gefähr et, weil er schon fruber wegen Diebsiahle, Betruge und Fälschungen criminell bestraft
warde. Es# wird deshalb an alle Civil= und Milirar-Beherden das Ansuchen gestellr, diesen Seri-
benten Chriftian Friedrich Weißer, auf Betreten verhaflen und der unterzeichneten Stelle einliefern zu
la Bezeichnung desselben: Christian Friedrich Weißer ist von hier geburtig, 27 Jahre alt, 5 Fuͤß
6 Foll groß, mittlerer Statur, hat braune Haare, länglichtes blatcternarbigtes Gesicht, bleiche Gescchts-
Farbe, mierlere Nase und Mund. Gewöhnlich war er bekseidet mit einem großen dreieckigten Hur
oder einer grünen, roth ausgeschlagenen russischen Mütge, einem grunlichten Ueberrock mit schwarzem
Sammer= en and kurzen Suwarow Stiefeln, Den 27. März 78.9.
6 Kbnigl. Direktion der Residenz-Stadr.
Backnang. Dahier wurde vor kurzem ein fremder Mensch verhafter, weil er 5 durch die
Nachfrage nach großem Geld und vorzuglich nach Brabanter-Thalern, welche er unter allerlei falschen
Ver'pieglungen auszuwechseln trarhrete, sehr verdächrig machte, und über fseine Herkunft und Gewerb
durchaus keine genngend: ZAuskunft zu geben vermag. Obgleich aller Grund vorhanden ist, ihn fur
einen Juden zu halften, #0 giebt er sich doch fur einen Christen aué. nenut sich Karl Hedel, wil.